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Spiralarme
Die Spiralgalaxie mit gespaltenen Armen

Mehr als zwei Drittel aller bekannten Galaxien in der näheren Umgebung der Milchstraße gehören zum Typ der Spiralgalaxien, besitzen also eine Kernregion, die von mehr oder minder eng gewundenen Spiralarmen umgeben ist.

Von Dirk Lorenzen | 26.08.2020
Die Galaxie NGC 2608, aufgenommen mit dem Hubble-Teleskop.
Die Galaxie NGC 2608, aufgenommen mit dem Hubble-Teleskop (imago)
Diese Spiralarme, die sich in der Regel für mehr als eine halbe Windung um den zentralen Bereich der Galaxie legen, enthalten viel Gas und Staub, aus denen auch heute noch neue Sterne entstehen können.
"Galaxie mit gespaltenen Armen"
Bei dem Objekt NGC 2608, gleichsam dem Objekt des heutigen Tages, zeigen detaillierte Bilder neben einem normal erscheinenden Spiralarm auf der einen Seite ihm gegenüber einen zweiten, der sich zum Ende hin in drei Teile aufspaltet.
Der amerikanische Astronom Halton Arp nahm dieses Objekt 1966 mit der Nummer 12 als "Galaxie mit gespaltenen Armen" in seinen berühmten "Atlas ungewöhnlicher Galaxien" auf.

Außerdem verwies er auf einen möglicherweise doppelten Galaxienkern, mochte aber nicht ausschließen, dass es sich bei dem exzentrisch gelegenen zweiten Kern um einen hellen Vordergrundstern handeln könnte.
Auf dieser Aufnahme von NGC 2608 treten deutlich zahlreiche Sternentstehungsregionen als hellblaue Gebiete hervor
Auf dieser Aufnahme von NGC 2608 treten deutlich zahlreiche Sternentstehungsregionen als hellblaue Gebiete hervor (SDSS)
Wechselwirkendes Galaxienpaar
Mittlerweile halten Fachleute das Objekt NGC 2608, das rund 115 Millionen Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Krebs steht, aufgrund neuerer Messungen für ein Galaxienpaar, das miteinander wechselwirkt.
Wilhelm Herschel, der das Objekt 1785 erstmals beobachtete, konnte mit seinem selbstgebauten Teleskop von knapp einem halben Meter Durchmesser solche Details allerdings noch nicht erkennen.