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Sport und Politik
"Bei einer WM ist Fußball nicht unpolitisch"

Der Präsident der Teilrepublik Tschetschenien ernennt Mohammed Salah zum Ehrenbürger und Xhaka und Shaqiri formen beim Torjubel ihre Arme zum albanischen Doppeladler: Dlf-WM-Reporter Matthias Friebe über die WM als Bühne für Politik.

Matthias Friebe im Gespräch mit Marina Schweizer | 23.06.2018
    Granit Xhakas umstrittener Torjubel WM 2018 im Spiel Schweiz gegen Serbien am 22.06.2018.
    Granit Xhakas umstrittener Torjubel WM 2018 im Spiel Schweiz gegen Serbien am 22.06.2018. (imago sportfotodienst)
    Die beiden Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri haben beide kosovo-albanische Wurzeln und formten beide nach ihren Toren gegen die serbische Nationalmannschaft ihre Arme zum Doppeladler - dem albanischen Wappentier. Auch wenn beide danach betonten, diese Geste sei nicht als politische Provokation gegen den serbischen Gegner gemeint gewesen, sagt Dlf-WM-Reporter Matthias Friebe: "Dass Fußball bei einer WM unpolitisch ist - das stimmt einfach nicht.
    Auch Ramzan Kadyrow nutzte die WM in Russland bereits für seine politischen Zwecke: Indem er den ägyptischen Nationalspieler und Weltstar Mohammed Salah zum Ehrenbürger ernannte. Dass Salahs Team sein WM-Quartier in Tschetschenien bezogen hatte, hatte bereits vorher für Kritik gesorgt.