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Sportausschuss
Kritik an mangelnder Präsenz vieler Sportarten im TV

Einige Mitglieder des Bundestags-Sportausschusses kritisieren, es gebe zu viel Fußball und zu wenig andere Sportarten in ARD und ZDF zu sehen. Zur Diskussion steht nun eine Erweiterung der Liste von Sportereignissen, die im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein müssen.

Von Robert Kempe | 15.02.2017
    Eine Fernsehübertragung des Tennis Grand Prix in Stuttgart.
    Sportpolitiker kritisieren, andere Sportarten als Fußball hätten zu wenig TV-Präsenz. (imago - ActionPictures)
    Im Visier der Sportpolitiker immer wieder: ARD und ZDF. Sie übertragen zu viel Fußball, zu wenige andere Sportarten vor allem zur Prime Time, so der Vorwurf vom sportpolitischen Sprecher der Union, Eberhard Gienger.
    "Wenn man mal von Sonntagnachmittag - Wintersport - absieht. Aber ansonsten hat man tatsächlich den Eindruck, dass ARD und ZDF nur Fußball übertragen und die anderen Sportarten kaum noch Luft zum Atmen haben."
    ARD: Nur ein Viertel des Sports im Ersten sei Fußball
    Das bestreiten ARD und ZDF. Nur ein Viertel des Sports im Ersten sei Fußball, so ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Die Sender verlieren derzeit immer mehr Sportrechte. Die ARD hat nun selbst beim Drittliga-Fußball Konkurrenz. Live-Sport findet sich immer mehr im Pay-TV oder auf Streaming-Plattformen. Ein Problem für ARD und ZDF, so Axel Balkausky.
    "Ich glaube, das ist eine Entwicklung, die wir gerade erleben, dass internationale Konzerne oder nationale Konzerne wie Telekom oder eben andere Konzerne den Sportrechtemarkt immer mehr für sich entdecken. Das heißt dort mit ihrem Geld umgehen können, was bei uns am Ende begrenzt ist, was ja viele sich immer nicht haben vorstellen können, was jetzt aber, glaube ich, sehr deutlich wird."
    Liste von frei übertragbaren Sportereignissen könnte verlängert werden
    Diskutiert wurde im Ausschuss eine Erweiterung der im Rundfunkstaatsvertrag enthaltenen Liste von Sportereignissen, die im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein müssen. Grund: die Handball-WM - von der es in Deutschland nur einen Stream auf der Seite der Bank DKB gab. Neben Vertretern von Eurosport, Sport1 und Sportdeutschland TV war auch der DKB-Vorstandsvorsitzende Stefan Unterlandstättner geladen. Mit dem Stream habe der Sport-Sponsor über eine Million Menschen erreicht.
    "Es bleibt dabei, es ist eine einmalige Aktion gewesen. In der Hoffnung, dass die ganzen Privaten oder Öffentlich-Rechtlichen in Zukunft die Sportarten senden. Da wären wir auch dran interessiert, auch im Zusammenhang als Sponsor. Da will man auch medial wahrgenommen werden."
    Und da haben Sponsor und Sportart etwas gemeinsam.