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Sportförderung
Bobverband in Großbritannien unter Druck

Der britische Sport reitet auf einer Erfolgswelle: Platz 2 im Medaillenspiegel der letzten Olympischen Sommerspiele und immerhin fünf Medaillen bei den letzten Winterspielen. Aber das hat seinen Preis. Sportverbänden, die schlecht wirtschaften oder wie zuletzt im Bobsport für Skandale sorgen, wird der Geldhahn zugedreht.

Von Friedbert Meurer | 07.09.2018
    Der britische Vierer-Bob bei den Olympischen Winterspielen in Pyeonchang.
    Der britische Vierer-Bob bei den Olympischen Winterspielen in Pyeonchang. (imago)
    Der Zweier-Bob-Wettbewerb bei den jüngsten Olympischen Winterspielen. Zwei Britinnen landen immerhin auf Platz 8. Für die Sportlerinnen von der Insel war das ein großer Erfolg, aber der britische Bob- und Skeletonverband hatte ihnen zuvor die Unterstützung gestrichen. Alles Geld war an die männlichen Bob-Piloten gegangen. Es folgten schwere Vorwürfe über Sexismus und Rassismus im britischen Bobverband.
    UK Sport greift durch
    Jetzt greift UK Sport hart durch. Die staatliche Einrichtung entscheidet über die Geldverteilung. Der gesamte Bobvorstand soll zurücktreten, sonst werden ihm umgerechnet acht Millionen Euro Fördergelder gestrichen. UK Sport will genau prüfen, wer neu in den Vorstand kommt und welche internen Reformen erfolgen. Dem Bobverband wird ein Ultimatum von nur zehn Tagen gesetzt, solange hat er Bedenkzeit.
    Im britischen Sport werden Mittel strikt nach Aussicht auf Erfolg und Medaillen vergeben. Letztes Jahr mussten schon einige Direktoren im Radsport gehen - auf Geheiß von oben. Aber dass jetzt die staatliche Förderstelle so weitgehend in die Belange eines eigentlich autonomen Verbands eingreift, das hat es so noch nicht gegeben.