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Sportgespräch
Sport und Spiritualität

Jörg Michael Peters ist in der katholischen Bischofskonferenz für Sport zuständig. Der "Sportbischof" kümmert sich um den DJK-Sportverband, aber auch um Gottesdienste bei Sportgroßveranstaltungen und den Dialog zwischen Kirche und Sport. Im Interview bekennt er sich zu einem Fußballverein, der nicht mehr zur ersten Garde gehört.

Weihbischof Jörg Michael Peters im Gespräch mit Matthias Friebe | 20.12.2015
    Weihbischof Jörg Michael Peters
    Weihbischof Jörg Michael Peters (Imago)
    Im katholischen DJK-Sportverband sind über 1.000 Vereine und eine halbe Million Menschen organisiert. Jörg Michael Peters hat also durchaus sportpolitisch ein Wörtchen mitzureden. Er selbst versuche zwar, sich fit zu halten, sei aber nicht besonders sportlich. Dafür aber ein echter Fan, den Peters erzählt, wie er als junger Mensch zwei Bundesliga-Jahre des 1. FC Saarbrücken im Stadion als "Highlight" erlebte.
    Ähnlichkeiten zwischen den Ritualen im Stadion und in der Lithurgie sieht er auch: "Das gemeinsame Singen und Aufstehen, die Trommeln, das ist besonders." Doch er hebt hervor, dass viel mehr Menschen jedes Wochenende in die Kirche gingen, als in die Stadien passten.
    Bewusstsein für Werte entwickeln
    Doch Peters glaubt, dass sich Sport und Kirche verstünden. "Wir müssen als Theologen dann überlegen, welche Sprache wir benutzen." Andersherum habe er immer wieder erlebt, dass er nachfragen könne, wenn ihm Begriffe nicht geläufig seien. Dan werde es ihm regelmäßig mit einem freundlichen Lächeln erklärt.
    Auch zur aktuellen Krise der FIFA äußert sich Peters: "Das ist im wörtlichen Sinne Ent-Täuschung. Jetzt muss die Täuschung ein Ende haben." Der Sportbischof fordert Aufklärung, gibt aber auch zu, dass er sich die Hintergründe im Sport so nicht vorgestellt habe. Um echte Besserung zu schaffen müsse der Sport ein Bewusstsein für Werte entwickeln - ein Vorhaben, bei dem die Kirche helfen könne.