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Sportvielfalt
Gibt es Konkurrenz für den Fußball?

Thomas Horky, Sportwissenschaftler und Professor für Sportjournalismus, analysiert mögliche Auswirkungen des sehr erfolgreichen Sportwochenendes aus deutscher Sicht. Aus den Erfolgen im Tennis und Handball könne man Kapital schlagen, ein Durchbruch in der Aufmerksamkeit der Zuschauer seien sie aber noch nicht.

Professor Thomas Horky im Gespräch mit Philipp May | 31.01.2016
    Handballer Tobias Reichmann jubelt bei der EM in Polen
    Handballer Tobias Reichmann jubelt bei der EM in Polen (ATTILA KISBENEDEK / AFP)
    Der Fußball spielt an diesem Wochenende im deutschen Sport nur die Nebenrolle. Der Australian-Open-Sieg von Angelique Kerber und der EM-Titel der Handballer stellen die Bundesliga in den Schatten. Doch Professor Thomas Horky befürchtet, dass das nur ein Einzelfall ist: "Ich wage zu bezweifeln, dass das ein Trend ist, der über mehrere Wochen anhält."
    "Wir haben in Deutschland auf jeden Fall Platz für mehr als nur den Fußball, aber ich fürchte, dass schon bald alle anderen Sportarten wieder zurück in die zweite Reihe müssen." Der Fußball habe seit der stärksten deutschen Tenniszeit in den 80-er- und 90-er-Jahren eine dramatische Entwicklung genommen. "Gegen dies Übermacht des Fußballs wird es jede andere Sportart schwer haben.
    Olympia muss man nutzen
    Horky sieht nun die Verbände in der Pflicht. Der Deutsche Handballbund müsse die junge Nationalmannschaft vor und bei Olympia vermarkten - mit dem EM-Titel ist die Qualifikation bereits sicher. "Auch im Tennis wird es darauf ankommen, ob der Verband es schafft, die Spielerinnen für Marketingmaßnahmen und Ähnliches an sich zu binden."
    Horky nimmt auch ARD und ZDF in die Pflicht. Die könnten die Plattform bieten, um Sportarten hinter dem Fußball ins Rampenlicht zu bringen.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens bis zum 31. Juli in unserer Mediathek nachhören.