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Stasibelasteter Sportfunktionär entlassen

Auch Jahrzehnte nach dem Mauerfall werden immer noch Sportfunktionäre von ihrer Stasi-Vergangenheit eingeholt. Im April berichtete der Deutschlandfunk über eine Personalie im Landessportbund Brandenburg. Nun zog der LSB Konsequenzen.

Von Thomas Purschke | 22.10.2013
    Der stasibelastete Geschäftsführer des Landessportbundes Brandenburg, Günther Staffa, ist nach einem Beschluss des LSB-Präsidiums von seinem Amt entbunden worden. Dies bestätigte der Hauptgeschäftsführer des LSB, Andreas Gerlach, dem Deutschlandfunk. Begründen wollte Gerlach die Amtsenthebung von Staffa mit Verweis auf eine Personalangelegenheit nicht. Staffa war seit 2008 im Amt. In der DDR war der SED-Kader als stellvertretener Bezirksvorsitzender des Deutschen Turn- und Sport-Bundes (DTSB) Potsdam ein Spitzenfunktionär. Nach dem Mauerfall war er viele Jahre Präsident der Europäischen Sportakademie des Landes Brandenburg und LSB-Vizepräsident.

    Staffa hatte - laut dem Deutschlandfunk vorliegenden Stasiakten - als Inoffizieller Mitarbeiter unter dem Decknamen "IM Schade" der Stasi unter anderem Einschätzungen über Studenten geliefert. Eine Stasi-Überprüfung im LSB Brandenburg wurde 1993 per Mehrheitsbeschluss der Mitgliederversammlung abgelehnt.