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Sterbende Sterne

Dass auch Sterne nicht ewig existieren können, ahnten die Astronomen spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals formulierten zunächst der Arzt Julius Robert von Mayer, später auch der Physiker Hermann von Helmholtz, den Satz von der Erhaltung der Energie.

Von Hermann-Michael Hahn | 19.10.2010
    In der Folgezeit suchten die Astronomen fieberhaft nach einer Erklärung für die Energiequelle der Sterne. Spektroskopische Beobachtungen zeigten unter anderem, dass die Sonne hauptsächlich aus Wasserstoff besteht, und in den 30er-Jahren wurden schließlich auch jene Kernfusionsprozesse entdeckt, die im Zentrum der Sonne Licht und Wärme erzeugen.

    Vorausgegangen waren Berechnungen zum inneren Aufbau der Sterne. Diese gewaltigen Gaskugeln werden durch ihre eigene Anziehungskraft zusammen gehalten, zugleich aber durch die im Innern produzierte Energie vor dem Kollaps bewahrt. Erst am Ende, wenn die Energieproduktion im Zentralbereich abklingt, gewinnt die Schwerkraft die Oberhand.

    Heute vor 100 Jahren wurde in Lahore jener Mann geboren, der als kaum 20jähriger basierend auf der damals neuen Quantenphysik zeigen konnte, dass ausgebrannte Sterne sehr verschiedenartige Endzustände einnehmen: Subrahmanyan Chandrasekhar.

    Solange die Sternmasse unterhalb von 1,4 Sonnenmassen liegt, steht am Ende des Sternenlebens ein Weißer Zwerg von der Größe eines Planeten. Wird die Chandrasekhar-Grenze dagegen überschritten, kann die Materie dem Eigendruck nicht mehr standhalten und kollabiert zu einem noch kleineren Objekt.

    1983 erhielt Chandrasekhar für seine frühe Arbeit den Physiknobelpreis.

    Zur Chandrasekhar-Grenze

    Mehr über Subrahmanyan Chandrasekhar