Freitag, 29. März 2024

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Stern Aldebaran
Das rötlich leuchtende Stierauge

In den Abendstunden entfaltet der Winterhimmel jetzt seine ganze Pracht. Beim Blick in südlicher Richtung findet man den Himmelsjäger Orion zusammen mit dem Stier, dem Fuhrmann, den Zwillingen sowie dem Kleinen und Großen Hund. Aldebaran, der orangerote Hauptstern im Stier, überschreitet derzeit gegen 20 Uhr die Nord-Süd-Linie.

Von Hermann-Michael Hahn | 03.02.2018
    Der Stern Aldebaran markiert das rötliche Stierauge
    Der Stern Aldebaran markiert das rötliche Stierauge (Stellarium)
    Er steht an der linken Spitze einer v-förmigen Sternengruppe, welche die Umrisse des Stierkopfes an den Himmel zeichnet, und markiert gleichsam dessen blutunterlaufenes Auge. Aldebaran gehört zu den zwanzig hellsten Sternen am Firmament. In diesem Vergleich steht Sirius als hellster Stern zwar unumstritten an der Spitze, doch hängt dies auch mit dessen geringer Distanz zusammen.
    Der Stern Aldebaran steht derzeit abends am Südhimmel, rechts oberhalb Orions
    Der Stern Aldebaran steht derzeit abends am Südhimmel, rechts oberhalb Orions (Stellarium)
    Während das Licht von Sirius nur etwa neun Jahre bis zur Erde benötigt, braucht das von Aldebaran mit rund 66 Jahren knapp achtmal so lange. In Wirklichkeit leuchtet Aldebaran daher rund sieben Mal heller als Sirius. Weil rötlich leuchtende Sterne aber stets kühler – und damit dunkler – sind als weiß oder gar bläulich erscheinende Sterne, lässt seine große Helligkeit direkt auf einen großen Durchmesser schließen.
    Tatsächlich ist Aldebaran etwa 44-mal so groß wie die Sonne. Stünde er im Zentrum des Planetensystems, so würde er bis fast an den innersten Planeten Merkur heranreichen. Damit zählt Aldebaran zu den roten Riesen – er hat die längste Zeit seines Sternlebens bereits hinter sich. Aufgrund seiner im Vergleich größeren Masse entwickelt er sich deutlich schneller als unsere Sonne.