Dienstag, 19. März 2024

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Sternstunden
Erica Morini spielt Tschaikowsky

Der berühmte Geiger und Pädagoge Carl Flesch adelte sie mit seiner Beschreibung als "ungemein talentvolle, urmusikalische, technisch gewissenhafte Künstlerin". Erica Morini faszinierte schon als Kind mit ihrem Spiel, das von kraftvoller Vitalität geprägt war und mit einem seidigen Ton berührte.

Am Mikrofon: Christiane Lehnigk | 26.08.2021
    Ausschnitt aus dem CD-Cover mit einem Ausschnit aus einem Schwarz-weiß Portrait der Geigerin, die in die Kamera schaut, halbkurze schwarze Haare trägt und in einen einen weißen Pelzkragen gehüllt ist.
    Unter anderem die Aufnahme von 1952 mit dem Violinkonzert von Tschaikowsky mit Erica Morini als Solistin wurde vom Label Audite in Koproduktion mit Deutschlandradio herausgegeben ( audite)
    Erica Morini war das, was man gemeinhin "Wunderkind" nannte, eine Bezeichnung, die Belastung und Werbemagnet zugleich sein konnte.
    Dass eine Geigerin als Solistin auf dem Podium stand, das war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch ein seltener Anblick.
    Morini wurde 1905 in Wien geboren, studierte zunächst bei Otakar Ševčík und debütierte schon früh bei den Berliner Philharmonikern sowie dem Gewandhaus Orchester. Die Begegnung mit Arthur Nikisch gehörte zu den prägenden Begegnungen ihres Lebens.Morini gehörte zu den ersten Geigerinnen, die sich in den bedeutenden Musikzentren in Europa und Übersee behaupten konnte.
    Ihre internationale Karriere sollte über fünf Jahrzehnte andauern. Morinis Auftritt auf der Bühne war stets dezent und unaufdringlich, obwohl sie sehr temperamentvoll war. Gelobt wurde sie für ihren seidigen Ton und ihre musikalische Vitalität.
    Antonio Vivaldi
    Sonate für Violine und Basso continuo D-Dur, RV 10
    Bearbeitung für Violine und Klavier von Ottorino Respighi
    Erica Morini, Violine
    Leon Pommers, Klavier
    Studioaufnahme von 1964
    Peter Tschaikowsky
    Konzert für Violine und Orchester D-Dur, op. 35
    Erica Morini, Violine
    RIAS-Symphonie-Orchester
    Leitung: Ferenc Fricsay
    Live-Aufnahme vom 13.10.1952 aus dem Titania-Palast Berlin