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Sternstunden
Jorge Bolet spielt Liszt, Chopin und Godowski

Sein Spiel besaß stets etwas Unwiderstehliches. Wenn Jorge Bolet Klavierwerke der Romantik aufführte, war er ein wahrer Gentleman. Rundfunkaufnahmen aus den 1960er und frühen 1970er Jahren sind nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden

08.02.2018
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    Der Pianist Jorge Bolet (International Piano Archives, University of Maryland)
    Seinen ersten Exklusiv-Vertrag bekam er erst im Jahr 1978. Da war der kubanische Pianist Jorge Bolet bereits 64 Jahre alt. Doch er war keineswegs ein Spätzünder. Geboren in Havanna, hatte er als Zwölfjähriger ein Stipendium am renommierten Curtis Institute in Philadelphia bekommen. Dort studierte er bei David Saperton, dem Schwiegersohn des legendären Leopold Godowsky. In den USA wurde er schnell bekannt. 1932 trat er mit nur siebzehn Jahren in der Carnegie Hall unter Fritz Reiner auf.
    1935 spielte Bolet dann erstmals in Europa. Doch sollte es bis 1962 dauern, als er in der Londoner Royal Festival Hall konzertierte, und bis 1963, als er bei den Berliner Philharmonikern debütierte.
    Zu dieser Zeit nahm er die ersten Werke für den RIAS in Berlin auf. Im November 2017 sind erstmals Mitschnitte, die Jorge Bolet zwischen 1962 bis 1973 für den RIAS in Berlin aufgenommen hat, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.
    Franz Liszt
    aus: "Études d'exécution transcendante"
    Preludio
    aus: "Années de Pèlerinage", I
    Suisse Vallée d’ Obermann
    Frédéric Chopin
    Fantaisie, op. 49
    Leopold Godowski
    Symphonische Metamorphosen nach Themen aus "Die Fledermaus"
    Jorge Bolet, Klavier
    Aufnahmen aus den Jahren 1962, 1963, 1973 und 1964