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Nathan Milstein spielt Rimskij-Korsakow und Dvořák

Das Violinkonzert von Antonín Dvořák gehörte zu seinen präferierten Werken. Nathan Milstein spielte es mit einer besonderen Hingabe und einer unnachahmlichen Intensität. Dies ist auch in einer wieder veröffentlichten Live-Einspielung von den Internationalen Musikfestwochen Luzern 1955 zu erleben.

Von Christiane Lehnigk | 22.11.2018
    Der amerikanische Violin-Virtuose Nathan Milstein.
    Der Geiger Nathan Milstein 1955 (picture alliance / dpa / Votava)
    Die Aufnahme mit dem Violinkonzert von Antonín Dvořák, die Nathan Milstein 1955 bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern, dem heutigen Lucerne Festival spielte, ist erst jüngst wiederveröffentlicht worden. 1949 hatte Milstein dort debütiert, als er sich schon auf der Höhe seiner Kunst befand. Das Dvořák-Konzert hatte für ihn eine besondere Bedeutung, Aufführungen waren im Vorfeld immer mit viel Lampenfieber verbunden, aber wenn er endlich auf der Bühne stand, dann war er geradezu besessen von der Musik und spielte sie so intensiv und mitreißend, dass er alles herum vergaß. Ernest Ansermet stand ihm hier zur Seite, aber Milsteins allgemeines Verhältnis zu Dirigenten war eher distanziert, man könnte ja die Interpretation schon gemeinsam erarbeiten, meinte er, aber "im Konzert müsste es dann ohne Dirigenten gehen - so wie der Theaterregisseur ja bei der Aufführung auch nicht auf der Bühne steht."
    Nikolaij Rimskij-Korsakow
    Fantasie über russische Themen, op. 33
    Nathan Milstein, Violine
    Ein Orchester
    Leitung: Robert Irving
    Aufnahme vom 28.3.1962
    Antonín Dvořák
    Konzert für Violine und Orchester a-Moll, op. 53
    Nathan Milstein, Violine
    Schweizer Festival Orchester
    Leitung: Ernest Ansermet
    Aufnahme vom 6.8.1955