Donnerstag, 18. April 2024

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Sternstunden
Robert Casadesus spielt Bach

Sein Schwerpunkt lag zweifellos auf der französischen Musik, besonders für die Werke von Ravel setzte sich Robert Casadesus ein. Zu der weiteren Beschäftigung mit Bach musste er erst mehr oder weniger überredet werden, aber er nahm dann einige Stücke in sein Herz und Repertoire auf.

Am Mikrofon: Christiane Lehnigk | 27.05.2021
    Schwarz-Weiß Aufnahme von 1956 mit Robert (li) und Jean Casadesus (re), der an einem schwarzen Flügel sitzt und spielt, sein Vater hört ihm zu, der rechte Arm ist aufgestützt, in der linken hält er eine Pfeife, beide tragen Anzüge
    Robert und Gaby Casadesus unterrichteten beide ihren Sohn Jean (r.) und sie konzertierten auch gemeinsam. (picture-alliance / dpa)
    Robert Casadesus stammte aus einer bekannten französischen Musikerfamilie, die bis heute noch Einfluss auf das Kulturleben in Frankreich hat. Seine internationale Karriere begann in den USA, wo er in den 1940er-Jahren mit seiner Familie lebte.
    Dort lernte er auch den französisch-italienischen Geiger Zino Francescatti kennen, mit dem er ein Duo bildete, das Maßstäbe setzte. Viele große Duo-Sonaten haben sich beide erarbeitet, es gibt aber jeweils nur eine Aufnahme mit einer Sonate von Mozart und einer von Bach, die in dieser Sendung erklingt.
    Casadesus hatte ein besonderes Faible vor allem für das französische Repertoire, eine Freundschaft verband ihn seit den 1920er Jahren mit Maurice Ravel. Er war aber auch einer der ersten Pianisten, der alle Mozart-Konzerte einspielte.
    Zu Bach kam er nicht zuletzt durch den Dirigenten Dimitri Mitropoulos. Unter seiner Leitung spielte er erstmals 1950 zum Bach-Jubiläum zusammen mit seiner Frau Gaby und seinem Sohn Jean das Konzert für drei Klaviere BWV 1063.
    In der Aufnahme von 1962 wird das Philadelphia Orchestra von Eugène Ormandy geleitet, der mit dem Orchester in der über 40-jährigen Zusammenarbeit den legendären "Philadelphia Sound" entwickelte.
    Johann Sebastian Bach
    Italienisches Konzert F-Dur, BWV 971
    Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 A-Dur, BWV 1015
    Konzert d-Moll für 3 Klaviere und Orchester, BWV 1063
    Robert Casadesus, Gaby Casadesus, Jean Casadesus, Klavier
    Zino Francescatti, Violine
    Philadelphia Orchestra
    Leitung: Eugène Ormandy
    Aufnahmen aus den Jahren 1958, 1954 und 1962