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Estland: Riina Sildvee, 37, Computer-Softwarespezialistin

Für die 37 Jahre alte Softwarespezialistin Riina Sildvee aus Estland ist Europa vor allem ein Symbol der Freiheit. Fast ein Vierteljahrhundert nach der Loslösung Estlands von der Sowjetunion sorgt sich Sildvee aber um die demographische Entwicklung ihres Landes.

Tim Krohn hat zugehört | 12.05.2014
    Traditionelle Tänzer in bunten Trachten in Estland
    "Dass wir seit zehn Jahren überall hin frei reisen können, ist wirklich eine große Sache!" (picture alliance / dpa / Vladimir Pesnya)
    Ich denke, dass es mir als Estin in Europa im Moment sehr gut geht. Denn Estland ist jetzt frei. Und ich erinnere mich noch ganz gut an die Zeiten, in denen unser Land nicht frei war. Etwas Sorgen macht mir im Moment aber der Konflikt in der Ukraine - zwischen Europa und Russland. Das macht einfach Angst, das ist eine große Gefahr.
    Auch bei uns in Estland ist das Leben nicht einfach. Ich hoffe sehr, dass die soziale Lage im Land etwas besser wird. Viele Menschen brauchen zwei oder drei Jobs, um über die Runden zu kommen. In Estland kann man von seinem Lohn kaum leben.
    Eine andere Sorge ist, dass bei uns einfach zu wenige Kinder geboren werden, dass es zu wenige Menschen hier gibt und unser Land veraltet. Das ist schon ein bisschen traurig, und ich hoffe sehr, dass sich das verbessert.
    Und ich hoffe, dass Estland frei bleiben wird. Europa bedeutet für mich genau diese Freiheit. Dass wir seit zehn Jahren überall hin frei reisen können, das ist wirklich eine ganz große Sache!