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Stimmenkauf bei Olympia?
Rio2016-Chef Nuzman verhaftet

Ein Jahr nach Ende der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro ist der Leiter des ehemaligen Organisationskomitees verhaftet worden. Der Verdacht: Carlos Nuzman soll Stimmen gekauft haben, um die Spiele nach Brasilien zu holen.

Von Anne Herrberg | 05.10.2017
    Der Präsident des brasilianischen NOK, Carlos Nuzman, hält eine Rede bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2016 im Olympischen Dorf in Rio.
    Erkaufte Spiele? Carlos Nuzman 2016 im Olympischen Dorf von Rio - nun wurde der OK-Chef verhaftet (imago - Xinhua)
    In Rio de Janeiro ist der Chef des Organisationskomitees der Olympischen Spiele 2016 Carlos Arthur Nuzman festgenommen worden. Der Verdacht: Für die Vergabe des Sportevents sollen Stimmen gekauft worden sein. Auch Nuzmans "rechte Hand", der Marketingchef der Spiele Leonardo Gryner, wurde am Donnerstag in Rio verhaftet, berichtete das News-Portal "O Globo". Auslöser waren Ermittlungen der französischen Justiz.
    Nuzman steht unter Verdacht, Geldzahlungen an afrikanische Mitglieder des IOC für eine Zustimmung zu Olympia in Rio vermittelt zu haben. Nuzman und Gryner werden verdächtigt, die Verbindung hergestellt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft gebe es dafür "starke Indizien". Bereits vor einem Monat war Nuzmans Anwesen durchsucht worden.
    Im Rahmen der Operation "Unfair Play" ("Unsauberes Spiel") werden Verbindungen zu Offshore-Konten auf den Britischen Jungferninseln sowie zu Konten in den USA und auf Antigua und Barbuda untersucht. 2009 hatte sich Rio de Janeiro bei der Bewerbung gegen Madrid, Tokio und Chicago durchgesetzt.