An zwei Wochenenden haben sich die Bürger unter Anleitung eines Moderators vorbereitet und intensiv in das Thema Gendiagnostik eingearbeitet. Damit sind sie noch keine Fachleute geworden. Aber: "Auf der Ebene des Wissens um Ziele, um Werte, um Normen, um Grenzen, um Sinnhaftigkeit und um Wünschbarkeit für die Gesellschaft kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese Bürgergruppe gute Fragen stellt und letztlich auch Empfehlungen erarbeitet, die hilfreich sind für die Politik", meint Moderator Reinhard Sellnow. Am vergangenen Wochenende haben die Bürger in einer öffentlichen Anhörung Fachleute für Datenschutz und Medizinrecht, Humangenetiker, Theologen, Ministeriale, Vertreter von Betroffenenverbänden und Krankenkassen sowie eine Hebamme befragt. Heute nun legten sie ihr Positionspapier vor. Einig sind sich die Bürger vor allem in der Kritik an der Verwendung von Gentests in der Gesundheitsvorsorge, vor allem wenn es keine Therapiemöglichkeiten für die entsprechende Erkrankung gibt.
In Sachen Präimplantationsdiagnostik gab die Bürgergruppe allerdings ein geteiltes Votum ab. "Von uns neunzehn haben elf gegen die Einführung der Präimplantationsdiagnostik gestimmt und acht dafür", erzählt der Berliner Kriminalhauptkommissar Hans Günter Mahr. "Und die acht waren ausschließlich Männer. Bei den elf Gegenstimmen waren alle Frauen dabei." Die Befürworter wollen die PID allerdings nur bei Paaren zulassen, die ein hohes genetisches Risiko tragen und zuvor eingehend beraten wurden. Auch zur Pränataldiagnostik, also zu Untersuchungen vor der Geburt, wurden Positionen verabschiedet. Frauen würden zunehmend unter Zwang geraten, Gentests vornehmen zu lassen, meinten die Teilnehmer der Konferenz. Denn die Vorstellung, ein behindertes Kind zu gebären, sei zu einer Schreckensvision geworden. In einer Präambel ihres Positionspapiers betonen die Bürger deshalb, zum Leben gehöre nun einmal auch Krankheit und Tod.
[Quelle: Uta Bilow]
In Sachen Präimplantationsdiagnostik gab die Bürgergruppe allerdings ein geteiltes Votum ab. "Von uns neunzehn haben elf gegen die Einführung der Präimplantationsdiagnostik gestimmt und acht dafür", erzählt der Berliner Kriminalhauptkommissar Hans Günter Mahr. "Und die acht waren ausschließlich Männer. Bei den elf Gegenstimmen waren alle Frauen dabei." Die Befürworter wollen die PID allerdings nur bei Paaren zulassen, die ein hohes genetisches Risiko tragen und zuvor eingehend beraten wurden. Auch zur Pränataldiagnostik, also zu Untersuchungen vor der Geburt, wurden Positionen verabschiedet. Frauen würden zunehmend unter Zwang geraten, Gentests vornehmen zu lassen, meinten die Teilnehmer der Konferenz. Denn die Vorstellung, ein behindertes Kind zu gebären, sei zu einer Schreckensvision geworden. In einer Präambel ihres Positionspapiers betonen die Bürger deshalb, zum Leben gehöre nun einmal auch Krankheit und Tod.
[Quelle: Uta Bilow]