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Super Tuesday
Clinton und Trump sind klare Favoriten

In den USA ist "Super Tuesday", ein wichtiger Meilenstein im Wettrennen der Präsidentschaftsbewerber um das Weiße Haus. In zwölf Bundesstaaten finden Vorwahlen statt, darunter auch bevölkerungsreiche Staaten mit vielen Delegiertenstimmen. Klarer Favorit bei den Demokraten ist Hillary Clinton. Bei den Republikanern wird immer fraglicher, ob Donald Trump noch zu stoppen ist.

Von Martin Ganslmeier | 01.03.2016
    Hillary Clinton vor dem Super Tuesday auf einer Wahlkampfveranstaltung in Fairfax, Virginia.
    Hillary Clinton vor dem Super Tuesday auf einer Wahlkampfveranstaltung in Fairfax, Virginia. (AFP / Paul J. Richards)
    Bei den Republikanern werden heute rund ein Viertel aller Delegiertenstimmen vergeben, bei den Demokraten immerhin 20 Prozent. Und nach den jüngsten Umfragen macht sich Panik bei den etablierten Republikanern breit. Donald Trump hat gute Chancen, außer Texas alle anderen Bundesstaaten zu gewinnen.
    Jeder zweite Republikaner geht mittlerweile davon aus, dass Trump nicht mehr zu stoppen ist. Und das obwohl der Immobilien-Milliardär alles andere als staatsmännisch auftritt. Seinen Hauptkonkurrenten, den Senator aus Florida, Marco Rubio, bezeichnete Trump zuletzt nur noch spöttisch als "kleinen Marco Rubio, ein totales Federgewicht, nicht mal ein Leichtgewicht".
    Das Niveau kann nicht mehr tiefer sinken
    Marco Rubio muss unbedingt die Siegesserie von Trump durchbrechen. Wenn er dann am 15. März auch seinen Heimatstaat Florida gewinnt, so die Hoffnung der Parteispitze, dann könnte Trump doch noch verhindert werden. Der Trend aber spricht gegen Rubio. Seine Versuche, Trump mit dessen eigenen Mitteln zu schlagen, wirkten eher verzweifelt: "Habt Ihr Trumps Hände gesehen?, fragte Rubio auf seiner Wahlkampfveranstaltung: "Die sind so klein. Und Ihr wisst ja, was man über Männer mit kleinen Händen sagt ..."
    Tiefer kann das Niveau nicht mehr sinken. "Die Republikaner haben das Monster Trump selbst gezüchtet", schrieb die "Washington Post". Viel zu spät hätten sie dem Rechtspopulisten Trump die Stirn geboten. Umgekehrt mobilisiert Trump Wähler, die früher Demokraten waren: Arbeiter, weiße Männer ohne Universitätsabschluss, die vom Abstieg bedrohte untere Mittelschicht. Trump gibt ihnen das Gefühl, dass nur ein starker Macher-Typ wie er - und nicht ein junger Senator wie Rubio - das Land zu alter Stärke führen kann:
    "Putin ist ein selbstbewusster, kluger Kerl. Wenn dann Marco schweißtriefend zu ihm kommt, dann fragt sich Putin doch, was ist denn mit dem los?"
    Auch der erzkonservative Senator aus Texas, Ted Cruz, macht sich noch Hoffnungen. In seinem Heimatstaat Texas liegt er tatsächlich vor Trump. Doch an den Küsten und im Norden hat er wenige Unterstützer.
    Clinton klare Favoritin
    Bei den Demokraten geht Hillary Clinton als klare Favoritin in den Super Tuesday. Vor allem in den südlichen Bundesstaaten mit vielen Afroamerikanern und Hispanics hat Bernie Sanders kaum Chancen. Clintons Wahlkampfreden zielten zuletzt schon eher auf Trump: "Amerika muss nicht wieder großartig werden. Denn Amerika hat nie aufgehört, großartig zu sein!" Statt wie Trump hohe Mauern zu bauen und das Land zu spalten, wolle sie Amerika wieder einigen, so Clinton.
    Der demokratische Sozialist Bernie Sanders hofft immerhin auf Achtungserfolge in seiner Heimat Vermont und im Nachbarstaat Massachusetts. Ansonsten spricht derzeit vieles für ein Duell am 8. November Hillary Clinton gegen Donald Trump.