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Tablet oder Humboldt? (2/3)
Die Zukunft der Bildung zwischen Markt und Mensch

Campus & Karriere blickt an den Ostertagen über den Tellerrand. Eine dreiteilige Serie beschäftigt sich mit dem Bildungssystem in den deutschsprachigen Nachbarländern Österreich, Schweiz und Deutschland. Denn die Bildung ist in allen drei Ländern im Umbruch. Heute: Welche Anforderungen müssen Hochschulen bringen? Und: Was hat der Bologna-Prozess gebracht?

Von Jörg Biesler | 15.04.2017
    Studenten an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen verfolgen eine Vorlesung im Fach Maschinenbau.
    Studenten an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen verfolgen eine Vorlesung im Fach Maschinenbau. (picture-alliance / dpa / Oliver Berg)
    Schulen und Hochschulen haben zunehmend sehr heterogene Lerngruppen, es gibt mehr Abiturienten und mehr Studierende, die Digitalisierung fordert neue Qualifikationen, die Wirtschaft klagt über Fachkräftemangel und Bachelor-Absolventen ohne Berufsqualifikation. An den Hochschulen, die heute der Schwerpunkt im zweiten Teil der Serie sind, wird diskutiert, wer Zugang bekommt und auch, mit welchem Ziel das Studium eigentlich absolviert werden soll.
    Der Vizepräsident der deutschen Hochschulrektorenkonferenz Holger Burckhart fordert einen besser gesteuerten Übergang von der Schule zur Hochschule und mehr Studieneignungstests.
    Der österreichische Hochschulforscher Hans Pechar kritisiert die unzureichende Finanzierung. Wenn die Politik eine hohe Akademisierungsquote wolle, dann müsse sie die Hochschulen auch entsprechend ausstatten.
    Josef Stocker, Präsident des Verband Schweizer Studierendenschaften, macht sich Sorgen um die Bildungsgerechtigkeit, weil wohlhabende Familien die Bildungsdefizite mit Nachhilfe ausgleichen könnten, andere aber nicht.
    Gibt es die Chance, die Anforderungen des Arbeitsmarktes zusammenzubringen mit den individuellen Interessen? Wie kann Chancengerechtigkeit realisiert werden? Können und müssen Hochschulen auch Orte der Selbstentfaltung sein, wie das Wilhelm von Humboldt formuliert hat? Und: Was hat eigentlich der Bologna-Prozess gebracht?
    Gesprächsgäste sind:
    • Josef Stocker, Präsident des Verbands der Schweizer Studierendenschaften
    • Prof. Holger Burckhart, Rektor Uni Siegen, HRK-Vizepräsident für Studium und Lehre
    • Hans Pechar, Professor für Hochschulforschung, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
    Beiträge dazu:
    Daniela Siebert
    "Mathe kann kaum einer" – Brückenkurse für Studienanfänger
    Wie viele Hochschulen versucht auch die Beuth-Hochschule in Berlin defizitäre Kenntnisse mit Vorkursen auszugleichen.
    Claudia van Laak
    Kein gutes Zeugnis für den Bachelor
    Die Unternehmen wollten den Bachelor als ersten berufsqualifizierenden Abschluss, sind aber oft unzufrieden mit den Absolventen.
    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung
    Teil 1 am 14.4.17
    Teil 3 am 17.4.17