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Terror auf den Philippinen
Der lange Arm des IS auf Mindanao

Auf Mindanao, einer der südlichsten Insel der Philippinen, leben rund 15 Millionen Muslime. Schon lange fühlen sie sich gegenüber der katholischen Mehrheit benachteiligt und kämpfen für mehr Autonomie. Doch das ist nur ein Grund, warum die Terrororganisation "Islamischer Staat" auf den Philippinen zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Von Linda Bodewein | 17.02.2018
    Elitesoldaten der philippinischen Armee ziehen durch Stadtviertel von Marawi, der wichtigsten muslimischen Stadt im überwiegend katholischen Philippinen
    Elitesoldaten der philippinischen Armee ziehen durch Stadtviertel von Marawi, der wichtigsten muslimischen Stadt im überwiegend katholischen Philippinen (AFP/Noel Celis)
    Hörbilder eines Krieges, der im vergangenen Mai begann. Ein Reporter berichtet von der Schlacht um Marawi im Süden der Philippinen; ein blutiger Kampf zwischen IS-Anhängern und der Armee: Maschinengewehrfeuer hallt durch die Gassen, Panzer beschießen Häuser, Hubschrauber werfen Bomben auf die vermeintlichen Verstecke islamistischer Terroristen, schwarzer Rauch hängt über der ganzen Stadt.
    "Wenn sie die IS-Flagge hissen, müssen wir sie stoppen."
    So der philippinische Präsident Rodrigo Duterte. Schnell sollte es vorbei gehen, hatte die Regierung versprochen, fünf Monate hat es gedauert. Der längste Häuserkampf der philippinischen Geschichte, dann waren große Teile der Stadt zerstört, hunderttausende Bewohner geflohen, 1.200 Menschen getötet, davon laut Angaben der Regierung knapp 1.000 islamistische Extremisten.
    "Wenn ihr Terroristen meine Bürger tötet, werdet ihr sterben. Wenn ihr Widerstand leistet, werden ihr sterben. Und wenn das heißt, dass viele Menschen sterben werden, dann ist das eben so."
    So hatte Duterte gedroht und so war es dann auch. Am 23. Oktober erklärte der philippinische Verteidigungsminister, Marawi sei frei von extremistischen Kämpfern.
    Doch wie konnte es zu dieser Schlacht kommen? Warum konnte der IS auf den Philippinen Fuß fassen? Was bedeutet das für die Terrorismusgefahr in Südostasien? Und was geschieht jetzt, um sie zu bekämpfen?
    Zunächst ein Blick auf die Geschichte Marawis und der südlichen Philippinen. Marawi heißt seit 1980 Islamic city of Marawi. Sie ist die einzige Stadt der Philippinen, die fast nur von Muslimen bewohnt wird. Das ist etwas Besonderes im mehrheitlich katholischen Land. Von den mehr als 100 Millionen Einwohnern sind nur etwa zehn Prozent muslimisch – und die leben fast alle im Süden des Landes, auf Mindanao, der südlichsten Inselgruppe der Philippinen.
    "Es leben zehn bis 15 Million Muslime in Mindanao, aber die Mehrheit ist friedlich und eher säkular eingestellt, nur ein kleiner Teil ist radikalisiert",
    Erklärt Rommel Banlaoi, Vorsitzender des philippinischen Instituts für Frieden-, Gewalt- und Terrorismusforschung sowie Direktor des Centers for intelligence and National Security Studies
    "Die große Mehrheit der Muslime in Mindanao sind in der Autonomen Region konzentriert, die aus den fünf Provinzen besteht, nämlich: Sulu, Tawi-Tawi, Basilan, Maguindanao und Lanao del Sur. Alle anderen Provinzen werden von Christen dominiert, die Muslime nennen sie Siedler."
    Kampf für das Recht, sich selbst zu regieren
    Zwei Auslegerboote mit bunten Segeln der Moro-Fischer, eine islamische Minderheit im Süden der Philippinen, fahren an einem Dorf in Pfahlbauweise bei Zamboanga auf der philippinischen Insel Mindanao vorbei. (Undatierte Aufnahme)
    Die muslimische Minderheit der Philippinen kämpft für ihr Recht auf Selbstbestimmung (picture alliance / dpa / Gerhard Rauchwetter)
    Die Autonome Region Muslimisches Mindanao gibt es seit 1989; hier lebten die muslimischen Philippiner, die Moro, schon lange vor der Ankunft der spanischen Siedler im 16. Jahrhundert. Seit 1380 sind muslimische Geistliche und Kaufleute aus Indonesien, Malaysia und Borneo nach Mindanao gekommen, prächtige Sultanate entstanden, so wie das Sultanat von Sulu. Die Bewohner dieser Region leisteten den spanischen Kolonisatoren Widerstand genauso wie den Amerikanern und Japanern im 20. Jahrhundert. In den 1950er-Jahren, nach der Unabhängigkeit der Philippinen, sandte die Regierung viele Christen nach Mindanao, um dort zu siedeln – darum nennen die Moslems dort sie noch heute "Siedler".
    "Das Hauptproblem auf Mindanao ist, dass es örtliche Missstände gibt, die schon auf präkoloniale Zeiten zurückdatieren – und zwar, dass die Moslems sich ihres Rechts auf Selbstbestimmung beraubt sehen, ihres Rechts auf ein gutes Leben; sie erleiden ihrem Gefühl nach historische Ungerechtigkeiten, und fühlen sich wirtschaftlich an den Rand gedrängt und benachteiligt und politisch ausgeschlossen; sie kämpfen also für ihr Recht, sich selbst zu regieren – und das tun sie entweder durch bewaffnete Revolution oder legales Engagement in der Regierung in Manila."
    Viele wählten bisher die bewaffnete Revolution. Zahllose Unabhängigkeitsbewegungen entstanden im Laufe der Jahrzehnte: die kommunistisch orientierte New People’s Army, die Moro National Liberation Front, die Moro Islamic Liberation Front, die Bangsamoro Freedom Fighters, die Jemaah Islamiyah, die Abu Sayyaf. Viele von ihnen wollten ursprünglich Unabhängigkeit, manche säkular orientiert, manche islamistisch. Die meisten von ihnen finanzierten sich durch Überfälle, Drogenhandel, Waffenschmuggel oder, berühmt-berüchtigt:: Entführungen mit Lösegeldforderungen. Vor allem Ausländer, westliche Touristen sind das Ziel, wie der deutsche Segler Jürgen Kanther, den die Abu Sayyaf im vergangenen Jahr schließlich köpfte.
    "Es gibt eine lange Liste von Entführungsopfern, so viele und wenn du Einheimischer bist, kümmert es niemanden. Abu Sayyaf ist der Meinung: Du bist Christ, zahl zurück, was ihr uns weggenommen habt. Ihr habt unser Land besetzt."
    Erzählt Milet Mendoza. Sie ist Menschenrechtlerin, hat viel für Hilfsorganisationen gearbeitet und ist als Peacebuilder, als Friedensstifterin seit 30 Jahren so oft es geht auf Mindanao, obwohl sie selbst von der Abu-Sayyaf-Gruppe entführt und zwei Monate lang gefangen gehalten wurde.
    "Da war einer meiner Bewacher, er war noch sehr jung und kam in meine Zelle und ich fragte ihn: Weinst du? Ja, ich muss so an meine Mutter denken, du erinnerst mich an sie, ich will nur nach Hause und etwas lernen, ich bekomme Migräne, wenn die Bomben fallen. Und ich sagte: Es ist noch nicht zu spät, aber er meinte: Ich habe schon versprochen, für Allah zu sterben."
    Globale Entwicklungen als Förderer des IS
    Der philippinische Präsident Duterte hält eine Rede in seiner Heimatstadt Davao.
    Der philippinische Präsident geht mit harter Hand gegen die Anhänger des "Islamischen Staates" auf den Philippinen vor (AFP / Manman Dejeto)
    Sie sieht an solchen Erlebnissen in ihrer Arbeit, dass sich die Situation auf Mindanao verändert hat. Es ist nicht mehr nur so, dass sich die Bewohner abgeschnitten fühlen, von der Versorgung durch die Regierung, durch das imperiale Manila, wie sie es nennen. Auch globale Entwicklungen kommen dazu.
    "Die Wirbelstürme werden immer mehr und sie haben jetzt auch noch die Bereiche getroffen, in denen Flüchtlinge aus Marawi untergebracht sind. Ein doppeltes Unglück. Wir sind an einem Knotenpunkt nicht nur in unserem Land, sondern in der ganzen Welt: von Konflikten und von Problemen durch den Klimawandel, von Fundamentalismus und dem Verlust von Werten."
    Hier konnten extremistische Ideologien auf fruchtbaren Boden fallen. Auch historisch und geografisch ist die Region dafür anfällig. An den Süden der Philippinen grenzen die islamischen Länder Indonesien und Malaysia.
    "Schon vor dem IS gab es in Malaysia, Indonesien, Brunei, im Süden Thailands und auf den Philippinen das regionale Konzept des Kalifats, das Al Qaida dazu gebracht hat, in Südostasien tätig zu werden. Denn schon bevor Al Qaida entstand, war da die Idee eine islamischen Kalifat in der Region, das sich bis nach Australien erstreckt, und Al Qaida nutzte diese Idee ebenso wie der IS."
    Es geht nicht um Ideologie
    Das Versprechen eines Kalifats, eines islamischen Staates, wie der IS-Gründer Abu Bakar al Baghdady es verkündete, schien den philippinischen Rebellengruppen sehr attraktiv. Die Abu Sayyaf beispielsweise schwor Gefolgschaft. Schon im Sommer 2014 entstanden Aufnahmen aus einem angeblichen Hochsicherheitsgefängnis, auf denen die Insassen den Eid auf Baghdady ablegen; hier sitzen Mitglieder von Abu Sayyaf, der Moro Islamic Liberation Front, Jemaah Islamiyah und anderen ein. Aber, betont Rommel Banlaoi:
    "Attraktiv wird der IS vor allem durch das Geld. Sie bieten riesige finanzielle Mittel – es geht nicht um Ideologie, sondern um Geld – von Spendern, vor allem im Nahen Osten, und von reichen Sympathisanten in Indonesien und Malaysia; viele Transaktionen laufen über malaysische Banken."
    Das Geld ist es, was viele der Rebellengruppen von vornherein umgetrieben hat – darum die Überfälle, die Entführungen, der Schmuggel. Die Menschen fühlen sich ökonomisch benachteiligt und missachtet. Dazu kommen immer mehr Naturkatastrophen: Taifune, die die Inselgruppe heimsuchen, Überschwemmungen. Milet Mendoza hat erlebt, welche Auswirkungen das für die Sache des IS hat:
    "Sie betreiben sehr aggressive Rekrutierungsarbeit; in der einer Region gibt es Erdrutsche, in der anderen herrscht Krieg. Häuser werden zerstört, und damit die Menschen ihre Familien versorgen konnten, haben sie sich für 1.000 Dollar anwerben lassen. Denn die Regierung hat nicht schnell genug Hilfe gesandt."
    Der "Islamische Staat" als Allheilmittel
    Die Führung des IS hat die lokalen Missstände auf Mindanao zu ihrem Vorteil genutzt und heftig für ihre Sache geworben. Sie hat ein Allheilmittel versprochen: den "Islamischen Staat" - und zwar nicht nur für die Muslime in Mindanao, sondern weltweit. Zudem macht sich der IS die sozialen Medien zunutze, um junge Kämpfer aller Lager von sich zu überzeugen. Viele der Gruppen schworen Gefolgschaft:
    "Die IS-Zentrale hat von ihnen verlangt, dass sie sich vereinen, also haben wir zum ersten Mal in der Geschichte der islamisch-revolutionären Aktivitäten in Mindanao alle von ihnen unter dem Banner des IS, der schwarzen Flagge, vereint gesehen. Sie haben es geschafft, in den unvereinbaren Auffassungen der Anführer ihren Nachhall zu finden. Weil sie ihnen eine gemeinsame Geschichte gegeben haben. Viele Menschen haben unterschiedliche Geschichten, und der IS hat eine große vereinende Geschichte geboten."

    Sogar die Kommunisten sind bereit, sich dieser Ideologie anzuschließen.
    "Das macht diese Bedrohung so gefährlich, nicht nur für die Philippinen, sondern die ganze Region Südostasien. Es ist eine weltweit operierende Gruppe gewalttätiger Extremisten."
    Unterstützung aus dem Ausland
    Die ersten Auswirkungen dieses Zusammenschlusses hat die Welt in Marawi gesehen: Hier kämpften IS-Anhänger nicht nur aus verschiedenen Gruppen wie Abu Sayyaf und dem terroristischen Maute-Klan, sondern auch IS-Veteranen aus dem arabischen Raum, aus Indonesien, dem Jemen, Somalia oder Tschetschenien. Allesamt erfahren im Häuserkampf, im Gegensatz zu der philippinischen Armee, die bisher mehr im Dschungelkampf geübt ist. Rommel Banlaoi hat 500 Seiten von Konversationsprotokollen über den bei Extremisten beliebten Mitteilungsdienst Telegram in die Hände bekommen:
    "Es gibt eine direkte Kommandokette von der IS-Führung zu den Kämpfern in Marawi – inklusive der Positionierung der Kämpfer und des Ankaufs zweier Drohnen. Sie konnten tatsächlich Drohnen heranschaffen lassen, als die Kämpfer in Marawi meldeten, dass das Militär bald mit Luftschlägen beginne. Sie versicherten ihnen, dass zwei Drohnen geliefert würden inklusive zweier ausländischer Kämpfer, die wissen, wie man sie bedient."

    Ohne die Unterstützung der ausländischen IS-Veteranen hätte der Kampf um Marawi niemals fünf Monate gedauert, da ist Banlaoi sicher. Zusätzlich hatten die Islamisten aber auch viele lokale Anhänger in ihren Reihen. Sie wiederum haben den Vorteil der Ortskenntnis, viele stammen aus Marawi selbst und sind vorher nie auffällig geworden, wie dieser Bewohner erzählt:
    "Sie hatten mich nicht zu Hause erwartet. Ich sah meinen Nachbarn schockiert, mit Gewehr und Kampfanzug. Ich fragte ihn, was machst du hier. Und er sagte: Ich kämpfe für den Djihad. Ich sagte: rede keinen Unsinn, zieh deine Sachen aus, ich verstecke dich und lege ein gutes Wort für dich ein. Und er sagte: Nein, ich will sterben."
    Fast alle dieser Kämpfer sind bereit zu sterben. Daher war Dutertes Drohung, sie alle zu töten, eher ein Versprechen für sie: Wer im Heiligen Krieg fällt, wird zum Märtyrer.
    Die Bedrohung ist noch nicht vorbei
    Also starben fast 1.000 Extremisten, unter ihnen die Anführer des Maute-Klans und Ipsilon Hapilon, der selbst ernannte Emir des IS in Südostasien. Als Märtyrer gewinnen die getöteten Anführer weiterhin Anhänger. Außerdem sind viele Sympathisanten entkommen, und plünderten für den IS die Geldvorräte vieler Großfamilien, die oft bar aufgehoben werden. Die Bedrohung ist also nicht vorbei. Aber zumindest kann der IS jetzt nicht mehr auf den Überraschungseffekt und die Ignoranz der Regierung setzen. Bis zur blutigen Belagerung und Zerstörung Marawis hatten Armee und Regierung die Bedrohung herunter gespielt, das geht jetzt nicht mehr.
    "Duterte ist der einzige Präsident, der die Bedrohung erkannt hat. Alle anderen Präsidenten, ob Aquino oder Estrada, haben sie geleugnet. Aber Duterte kommt selbst von Mindanao, er kannte die Lage dort und hat die Bedrohung gesehen. Wenn man das Problem erst erkennt, kann man es auch lösen."

    Dutertes Strategie ist zunächst, das Kriegsrecht, das er kurz nach Beginn der Kämpfe über ganz Mindanao verhängt hatte, noch um ein Jahr zu verlängern, bis Ende 2018.
    "Weil der Terrorismus sich ausbreiten kann, werde ich vielleicht das Kriegsrecht über das ganze Land verhängen."
    Ungute Erinnerungen an den früheren Diktator
    Doch die Verhängung des Kriegsrechtes weckt bei vielen Philippinern ungute Erinnerungen an den früheren Diktator Ferdinand Marcos, der damit viele Jahre lang seine Macht gefestigt hatte. Damals wurden tausende Marcos Gegner willkürlich getötet und mehrere zehntausend Menschen inhaftiert und gefoltert. Und da schließt sich ein Kreis. Milet Mendoza erinnert sich an die Anfänge der extremistischen Strömungen unter den Moro:
    "Diese Geisteshaltung ist nicht neu, sie hat schon in den 80er-Jahren begonnen, Abu Sayyaf entstand und war besonders attraktiv für junge Menschen, von denen viele Waisenkinder waren. Und sie wurden zu Waisen unter dem brutalen Kriegsrecht des Ferdinand Marcos.
    Wir müssen diesen jungen Menschen nach langen Jahren des Konflikts Gelegenheit bieten, ihre kriegerische Wachsamkeit in eine friedvolle Wachsamkeit zu verwandeln. Viele von ihnen sind die Besten in ihrer Klasse, aber sie kennen noch nicht einmal ihre eigene Geschichte. Wohin also mit ihrem Können, was ist der Wert und Stolz der Bewohner Marawis und der Region?"
    Das Kriegsrecht zu verhängen, das bringe nur etwas, wenn es auch genutzt wird, sagt Rommel Banlaoi. Um zu regieren an Stelle derer, die dort versagt haben und eine Bevölkerung haben verarmen lassen. Es sei die Pflicht der Gemeindeoberen, ihre Leute zu versorgen, dafür zu sorgen, dass sie Wasser, Strom, Nahrung und Bildung haben. Darum solle das Militär übernehmen, um dafür zu sorgen. Denn viele Gemeindechefs steckten mit den Banditen und Terroristen unter einer Decke oder seien selbst Anführer von Söldnergruppen; sie seien Kriegstreiber oder Drogenbosse.
    Mit einer Gegen-Ideologie gegen den IS
    Doch bisher gibt es vor allem mehr Schlagbäume und Kontrollstationen auf Mindanao. Wenn das alles ist, wozu das Kriegsrecht genutzt wird, könne man es auch gleich lassen, meint Banlaoi. Aber bis Ende Dezember könne sich noch einiges bewegen. Und er verweist auf einen anderen wichtigen Punkt in der Strategie, um den IS zu bekämpfen:
    "Wir entwerfen eine Gegenideologie und eine Gegengeschichte, sodass zukünftige Rekruten immun gegen die extremistische Ideologie des IS sind; darum liegt der Schwerpunkt auf nicht-militärischen Maßnahmen, auf dem Programm gegen Vorbeugung gewalttätigen Extremismus. Zum Beispiel durch De-Radikalisierung: Sie sprechen mit muslimischen Führern, gehen in die Gemeinden, vor allem achten sie jetzt auf die Madrasas, die Gebetsschulen, denn von 1500 Madrasas auf Mindanao wurden nur 500 überprüft und kontrolliert von der Bildungsbehörde, und ein Großteil der Rekrutierung geschah in den Gebetsschulen. Die Regierung will die Lehre einer moderateren, demokratischeren und friedlichen islamischen Ideologie fördern, denn die Mehrheit der Muslime weltweit ist friedfertig."

    Dennoch:
    "Wir werden die terroristische Bedrohung nicht loswerden können, sie kann nicht ausgelöscht werden, denn wegen der zugrunde liegenden Bedingungen ist Mindanao fruchtbarer Boden für solche Ideologien. Hier können sie wachsen und gedeihen. Wir werden die Gewalt nur reduzieren können und dann müssen wir damit umgehen. Es ist ein langer Kampf, viel länger, als wir dachten."