Bislang waren die Ermittler davon ausgegangen, dass ein 17-Jähriger den Wagen fuhr. Der Jugendliche war am zweiten Anschlagsort in Cambrils von der Polizei erschossen worden. In Cambrils starb eine Frau, als fünf Terroristen mit einem BMW Passanten überfuhren.
Die spanische Polizei geht davon aus, dass die Anschläge von Barcelona und Cambrils nicht von Einzeltätern, sondern von einer Islamisten-Zelle verübt wurden. Die habe einen noch größeren Terroranschlag geplant, der gescheitert sei, weil bei den Vorbereitungen anscheinend das Material für den Bombenbau explodiert sei.
Terrorzelle gilt als zerschlagen
Die Ermittler nahmen heute unter anderem mehrere Sprengungen in der Stadt Alcanar vor. Dort sollen mindestens neun Terroristen die Anschläge vorbereitet haben. Nach Aussage des spanischen Innenministers Zoido betrachten die spanischen Behörden die Terrorzelle inzwischen als zerschlagen. Die zweithöchste Terrorwarnstufe werde beibehalten. In Touristengegenden würden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
Die Attentäter töteten in Barcelona und Cambrils insgesamt 14 Menschen. Nach Angaben des katalanischen Rettungsdiensts werden immer noch mehr als 50 Verletzte im Krankenhaus behandelt. Die Terrormiliz IS behauptet mittlerweile, hinter beiden Angriffen zu stecken.
Spanien weiterhin sicheres Reiseland
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel sieht Spanien auch nach den Terroranschlägen als sicheres Reiseland. Gabriel sagte bei einem Besuch in Barcelona, er sei sicher, dass er keinerlei Warnungen aussprechen müsse. Die spanischen Sicherheitsbehörden hätten möglichweise sogar Schlimmeres verhütet. Den Angehörigen der deutschen Verletzten versprach der Minister Hilfe bei der Suche nach Unterkünften in Barcelona.
Gabriel sagte, sein Besuch sei als Solidaritätsbekundung an Spanien zu verstehen. Von den Anschlägen seien Menschen aus mehr als 30 Nationen betroffen. Das richte sich gegen die freie Welt, gegen das, was wir unter einem demokratischen Zusammenleben verstehen. Am Morgen legte Gabriel an einer Gedenkstätte für die Opfer am Tatort Blumen nieder.
(tzi/mw)