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Thailand
Tausende Menschen protestieren

Oppositionsanhänger haben in Bangkok nach der Amtsenthebung von Thailands Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra den Rücktritt weiterer Regierungsmitglieder gefordert. Die Polizei ging mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Demonstrierenden vor. Nach Angaben der Opposition wurden vier Menschen verletzt.

09.05.2014
    Protestzug in Bangkok.
    In Thailand protestieren Tausende Menschen gegen die Regierung. (dpa / Maxppp)
    Die Polizei sei eingeschritten, als Demonstranten Absperrungen vor der Einsatzzentrale der Regierung niederreißen wollten, berichtete der staatliche Sender MCOT. An der Spitze des Demonstrationszugs zum Regierungssitz marschierte der Anführer der Regierungsgegner, Suthep Thaugsuban.
    Das oberste Gericht Thailands - das Verfassungsgericht - hatte Yingluck am Mittwoch zum Rücktritt gezwungen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Politikerin ihre Macht als Ministerpräsidentin missbraucht habe. So soll sie den Chef des Nationalen Sicherheitsrats versetzt haben, um einen Verwandten zu begünstigen.
    Weitere Rücktritte gefordert
    Den Demonstrierenden reicht die Absetzung Yinglucks jedoch nicht. Sie fordern den Rücktritt weiterer Regierungsmitglieder. So mussten zwar neun Minister ihre Posten räumen, allerdings blieben alle Ressortchefs im Amt, die nach Ansicht des Gerichts nicht in die Affäre verwickelt waren.
    Regierungsgegner Suthep rief nach der Amtsenthebung der Regierungschefin zur "entscheidenden Schlacht" auf, um die gesamte Regierung zu stürzen. Dafür stellte er ein dreitägiges Ultimatum.
    Die Opposition sieht in Yingluck eine Marionette ihres Bruders Thaksin Shinawatra. Dieser war 2006 vom Militär gestürzt worden und lebt seitdem im Exil, um einer Gefängnisstrafe, ebenfalls wegen Machtmissbrauchs, zu entgehen.
    Proteste seit November
    Seit November kommt es deshalb immer wieder zu Protesten gegen die Regierung und zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. 25 Menschen sind dabei getötet worden.
    Für den 20. Juli ist eine Parlamentswahl angesetzt. Die Opposition fordert eine Verschiebung der Wahl.
    (tzi/kis)