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Ticketskandal beim DFB?

Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des unrechtmäßigen Verkaufs von Tickets bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland auch gegen einen Mitarbeiter des Deutschen Fußball-Bundes.

Von Thomas Kistner | 16.09.2010
    Dies teilte die Sprecherin der Münchner Staatsanwaltschaft - Barbara Stockinger - mit. Der beschuldigte DFB-Mann sowie ein Mitarbeiter des Bremer Ticketveranstalters CTS Eventim sollen insgesamt 70.000 WM-Eintrittskarten aus Kontingenten des Fußballverbandes und der Ticketfirma entwendet und gegen satte Provisionen an einen Schwarzmarkthändler weitergereicht haben. Der soll dann seinerseits hohe Gewinne mit den verbotenen Verkäufen erzielt haben.

    Am Mittwoch hatten die Münchner Ermittler Hausdurchsuchungen in den Zentralen von DFB und Ticketvermarkter in Frankfurt und Bremen durchgeführt. Weitere Razzien gab es in bis zu acht Privatwohnungen.

    DFB und CTS Eventim gelten bei diesen Ermittlungen als Geschädigte, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Beide Geschädigte sicherten volle Kooperation zu. Die ist auch in beider Interessen, denn der Verband und die Bremer Firma kooperieren auch bei der kommenden Frauen-WM 2011 in Deutschland. Hierfür hat der Karten-Vorverkauf soeben begonnen.

    Gerade die Zusammenarbeit von DFB und CTS bei der WM 2006 hätte sicherstellen sollen, dass über die Personalisierung der damaligen WM-Tickets und andere Maßnahmen der Schwarzmarkthandel entscheidend erschwert werde.