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Tiefe Gräben

Zwei Blocks von Ground Zero entfernt soll ein muslimisches Kulturzentrum entstehen. Der Konflikt beinhaltet unter anderen den Vorwurf, der geplante Bau sei zu nah am Ground Zero und impliziere eine Beleidigung der Opfer des 11. September 2001.

Von Lena Bodewein | 09.09.2010
    Die Anschläge vom 11. September 2001 haben eine tiefe Wunde in der Stadt hinterlassen. Das war vor neun Jahren. Doch anstatt sich langsam zu schließen, reißt sie anscheinend immer wieder von neuem auf: Dass die Bauarbeiten nur so schleppend voranschreiten, dass es immer noch keine Gedenkstätte gibt, dass das als Freedom Tower geplante Hochhaus aus kommerziellen Gründen nicht mehr Freiheitsturm heißen darf, all das beispielsweise regt nicht nur Angehörige der Opfer auf. Jetzt aber gibt es neuen Ärger, und diesmal ist der Graben zwischen den Fronten tief.

    "Rassisten und Heuchler raus aus New York", rufen die einen bei einer Demonstration, "no mosque, keine Moschee!" antworten die anderen und fragen "Habt ihr 9/11 vergessen?"

    Das Streitthema ist der geplante Bau eines muslimischen Kulturzentrums zwei Blocks von Ground Zero entfernt, am Park Place, daher der Name "Park 51". Vordergründig geht es darum, dass der Standort des Gotteshauses vielen zu nah an dem Ort der Anschläge liegt, die Terroristen im Namen Allahs verübt haben. Das sei eine Beleidigung der Opfer. Doch dahinter verbirgt sich viel viel mehr.

    Fremdenfeindlichkeit und Angst vor wirtschaftlicher Unsicherheit, vermischt mit der Verteidigung der Grundwerte der amerikanischen Gesellschaft, die beide Seiten für sich beanspruchen. Wem gehört Amerikas Freiheit, wem seine Toleranz, wem sein Gründungsmythos? Es ist ein Streitthema, das weit über die Stadt New York hinausreicht: Die Gegner wettern gegen einen drohenden Djihad an Ground Zero, gegen ein triumphierendes Denkmal der Terroristen, die ihre Morde feiern wollen, gegen die angebliche Verbreitung der Scharia in den USA - es ist ein gefundenes Fressen für die konservativen Wahlkämpfer wie Sarah Palin oder Newt Gingrich, die mit Stammtischparolen die Wähler begeistern

    "Nazis dürfen auch keine Zeichen am Holocaust-Museum aufstellen, darum sollten wir auch keine Moschee am World Trade Center akzeptieren!"

    Sie bilden ein Sammelbecken für unzufriedene Gruppen, wie die der empörten Bauarbeiter, die sagen: Wenn das hier gebaut wird, rühren wir keinen Finger

    " Man müsse keinen Angehörigen verloren haben, um dagegen zu sein, der Schmerz betreffe das ganze Land."

    Auf der anderen Seite stehen die Initiatoren und Befürworter des Projektes. Sie heißen auf Demonstrationen das Park 51 genannte Zentrum willkommen, sie tragen Plakate durch die Gegend: Einen Big Apple mit Friedenszeichen darin, JA! zu einer Moschee in meiner Nachbarschaft. Sie wollen Brücken bauen und suchen Versöhnung

    "Dieses Zentrum soll ein Ort sein, an dem sich Menschen begegnen können; Muslime sollten hier beten dürfen und Juden und Christen willkommen heißen, so können sie miteinander reden und so können Wunden heilen,"

    sagt Daria, eine junge New Yorker Muslima.

    "Toleranz und Offenheit!"

    Es geht um die amerikanischen Werte, es geht um Toleranz und Offenheit, die dieses Land und diese Stadt prägen, sagt Bürgermeister Michael Bloomberg:

    "Amerika ist entstanden aus dem Prinzip der Religionsfreiheit. Warum sollen Amerikaner als Nachfahren derer, die religiöser Verfolgung entkommen sind, nun die islamische Lehre verfolgen?"

    Meint Charles Wolf - auch er hat Angehörige bei den Anschlägen verloren.

    "Der Vorteil, es gerade hier zu tun, liegt darin, dass es uns hilft, die Anstrengungen um Integration zu verstärken - ein Teil unserer Probleme lag darin, unsere Arbeit der Öffentlichkeit zu präsentieren,"

    sagt Imam Feisal Abdul Rauf, der Leiter des Projekts. Sein Ziel ist es, die Beziehungen zwischen der muslimischen Welt und dem Westen zu verbessern. Dafür geht er immer wieder auf Vortragsreise durch die arabischen Länder, erst kürzlich berichtete die "New York Times", wie er sich in Ägypten des Eindrucks erwehren musste, er sei ein amerikanischer Agent, weil er versuchte, dem Nahen Osten ein positives, versöhnliches Bild der USA zu vermitteln. Hier hingegen muss er sich immer wieder fragen lassen, ob sein Kulturzentrum von Terroristen gesponsort wird.

    "Where does the money come from?”"

    Bis vor einigen Monaten hatte sich niemand über die Pläne für das Kulturzentrum aufgeregt; unter der Adresse im Park Place ist schon seit einiger Zeit ein Gebetsraum zu finden, ohne dass es einen der Anwohner gestört hätte. Das Gebäude war eine Mantelfabrik, bis es am 11. September 2001 selbst von herabstürzenden Flugzeugteilen getroffen wurde. Die Fabrik wurde geschlossen. Der provisorische Anlaufpunkt für Muslime, die ihren Glauben ausüben wollen, ist schnell überlaufen, wie auch andere Moscheen in der Umgebung. Daher schien der Ausbau eine gute Idee - bis er plötzlich zum Problem wurde.

    ""Auf einmal wurde ein politisches Machtspiel daraus,"

    sagt Daria, die junge New Yorkerin.

    "Es begann mit Leuten wie Pam Geller, die rassistisch und extremistisch sind, und sie ließen es durch die Medien zu einer weltweiten Diskussion werden. Aber wir werden hoffentlich zeigen, dass Amerika zu den Werten seiner Verfassung steht."

    Viele Politiker der gemäßigten Lager schweigen, um die Diskussion und damit das Podium der Ultrakonservativen nicht noch größer werden zu lassen. Doch damit erreichen sie oft das Gegenteil. Andere schlagen Zwischentöne an: Viele sagen, es ist einfach "unsensibel, es hier zu bauen," wie Caroline Hunt aus Manhattan. "Es wäre auf gewisse Weise ein Sieg für sie" - sprich: den Islam, aus dem angeblich der Terrorismus entsteht, da müsse man nicht noch mit der Nase drauf gestoßen werden.

    So wie sie denken inzwischen viele. Während die New Yorker anfangs noch unentschieden waren - wenn sie sich überhaupt um das Thema gekümmert haben - hat sich das geändert, nachdem die Republikaner es auf ihre Agenda gehoben haben. Die Mehrheit ist gegen den Bau des Kulturzentrums, zumindest an dieser Stelle. Die Folgerung der vernünftig dagegen argumentierenden Menschen, die sich dennoch keine Intoleranz vorwerfen lassen wollen, lautet in etwa: "Niemand hat etwas gegen japanische Kulturzentren, aber niemand würde eines direkt in Pearl Harbor errichten", dem Ort, an dem die Japaner im Zweiten Weltkrieg dem Stolz der Amerikaner eine ewig schwärende Wunde zugefügt haben.

    Wie der Gouverneur des Staates New York, David Paterson, der meint:

    "Es sind die Bedingungen einer griechischen Tragödie, in der beide Seiten recht haben und doch aneinander geraten."

    Er verstehe den Impuls, einen anderen Ort für das Kulturzentrum mit Moschee zu finden, sagt Bürgermeister Bloomberg dazu, und auch den fürchterlichen Schmerz vieler Menschen, den niemand nachvollziehen könne.

    "Es gibt Angehörige aller Religionen, die glauben, dass ein Kompromiss die Debatte beenden wird. Aber das wird nicht funktionieren. Dann wird die Frage sein: Wie groß ist denn die moschee-freie Zone? Es gibt schon eine Moschee vier Blocks von Ground Zero entfernt, soll die auch verlegt werden? Das ist ein Test, wie sehr wir uns wirklich zu unseren amerikanischen Werten bekennen, und wir müssen den Mut haben, zu unseren Überzeugungen zu stehen. Wir müssen tun, was richtig ist, nicht, was einfach ist."

    Diese Haltung, mit der er in dieser Entschiedenheit ziemlich alleine steht, bringt Bloomberg viel Bewunderung von Menschen ein, die ihn bisher als wankelmütig empfanden. Der Mann weiß, wovon er spricht, es ist auch seine Geschichte, es ist eine typische Geschichte für die USA: Seine jüdischen Eltern konnten nur über einen Strohmann, ihren christlichen Rechtsanwalt, ein Haus in einer Vorstadt in Massachusetts kaufen, um nicht angefeindet zu werden. Michael Bloomberg wurde dann einer der reichsten Menschen der USA und will nun als engagierter Bürgermeister dafür kämpfen, dass seine Stadt die Werte, die ihm persönlich so wichtig sind, nicht verliert.

    "Sie haben doch jedes Recht, dieses Gemeindezentrum zu bauen,"

    meint Brian aus der Bronx.

    "Ich verstehe den Aufruhr nicht. Es scheint, als bauten sie Freedom Towers auf der einen Seite, aber dann nehmen sie anderen die Freiheit ihrer Religionsausübung - das ist so heuchlerisch!"

    Elaine ist eine Befürworterin des Gemeindezentrums. Im strömenden Regen marschiert sie durch die Straßen auf den geplanten Ort von Park 51 zu. Religionsfreiheit und Toleranz gehören zu ihren innersten Überzeugungen; sie selbst ist Katholikin italienischer Abstammung. Ihr Sohn war in Afghanistan und im Irak und fragt jetzt:

    "Wofür habe ich gekämpft, um die Verfassung zu verteidigen? Warum habe ich mein Leben riskiert? Warum sind meine Freunde gestorben? Damit die Gegner jetzt die Religionsfreiheit zerstören?"

    Zusammen mit Gleichgesinnten hat sie innerhalb kürzester Zeit Protest organisiert. Diejenigen, um die es geht, die Muslime, waren bisher sehr zurückhaltend. Sie wollen erst recht niemanden provozieren. Was gut ist, um ihr Anliegen zu unterstreichen, den Islam als friedliche Religion zu zeigen. Andererseits bleibt die Debatte auf diese Weise zumindest in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit vor allem den gegnerischen Lautsprechern überlassen.
    Die wenigsten äußern sich so deutlich wie Daria - sie fühlt sich angegriffen, denn

    "Es läuft darauf hinaus, dass das hier nicht mein Land sei - ich bin in New York geboren - das ist mein Land wie das jedes anderen auch; wir haben nicht nur das Recht, dort zu beten, sondern wir sollten auch genauso willkommen sein wie alle anderen Kirchen und Synagogen in der Nachbarschaft."

    Muslime, die eigentlich stolz darauf waren, in dieser toleranten Stadt zu leben, haben inzwischen Angst. Einige Vertreter der Muslime haben sich in der vergangenen Woche auf den Stufen der City Hall, des ehrwürdigen Rathauses, nicht weit von Ground Zero, versammelt. Sie demonstrierten in sengender Hitze für ihr Recht auf freie Religionsausübung - und weil sie den Geboten des Fastenmonats Ramadan folgten, durften sie noch nicht einmal etwas trinken. Einer, der diese Sache unterstützt, ist Abdul Bakih, Imam aus dem Stadtteil Queens:

    "Wenn man dieses Projekt stoppt, dann verbietet man auch allen anderen Glaubensgemeinschaften, Gotteshäuser zu bauen, auch Juden und Christen. Das hier ist doch keine Moschee, es ist ein Kulturzentrum."

    Park 51 ist geplant als 13-stöckiges Gebäude, ähnlich wie ein CVJM oder ein vergleichbares jüdisches Kulturzentrum, als Anlaufpunkt für Gläubige, gerne auch anderer Religionen, mit Jugendarbeit, Schwimmbad, Theater und neben all diesem einem Gebetsraum. Aber auch eine Gedenkstätte für den 11. September 2001 gehört dazu.

    "Wussten Sie, dass es im World Trade Center einen Gebetsraum gab? Und dass bis zu 300 Muslime am 11. September gestorben sind? Aber darum geht es gar nicht."

    Vergleiche von Muslimen mit Nazis stehen auf der einen Seite, die Angst vor einer Art Pogromnacht auf der anderen. Der Streit wird instrumentalisiert und harsch vereinfacht: So heißt das Gemeindezentrum bei den Gegnern nur noch "Ground Zero-Moschee". Für sie ist klar, dass hier das Gesetz der Sharia gepredigt werden soll und die Anschläge vom 11. September gefeiert werden sollen.

    "Sie sehen es als einen Triumph der Terroristen, ein Denkmal für sie."

    Die Vergleiche werden immer hanebüchener: "Eine Moschee an Ground Zero zu bauen ist wie in Auschwitz ein Hitler-Denkmal zu errichten" steht auf den Plakaten der Gegner oder: "Hier eine Moschee zu bauen ist, wie wenn die Mafia ihr Hauptquartier direkt neben der Polizei errichtet." Wenn es nur bei solchen Sprüchen bliebe. Oder bei vergleichsweise harmlosen Songs wie diesem:

    "We got to stop the mosque at Ground Zero.”"

    Die Protestaktionen werden immer radikaler und tatsächlich immer feindlicher gegenüber Muslimen: Im Staat New York fahren Teenager wild hupend um Moscheen herum, um das Freitagsgebet zu stören. Ein Taxifahrer wurde in Manhattan mit dem Messer attackiert. Sein Fahrgast hatte ihn angeblich vorher gefragt, ob er Moslem sei. In Tennessee ist die Baustelle eines Islamic Center angezündet worden. Wenn Park 51 gebaut würde, sagten radikale Gegner, dann drohten Anschläge. Schon jetzt findet das Freitagsgebet dort unter Polizeischutz statt. Für den 11. September ruft eine fundamentalistische Christengruppe in Florida dazu auf, den Koran zu verbrennen. Und für den gleichen Tag lädt das Aktionsbündnis mit dem Namen "Stoppt die Islamisierung Amerikas" zu einer Protestkundgebung nahe Ground Zero ein. Newt Gingrich will dort reden und auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders hat sich angekündigt.

    Das hat nichts mehr mit dem stillen Gedenken zu tun, das sonst diesen Tag beherrschte. Die Diskussion gerät immer extremer und bösartiger, feindselig und geradezu hetzend. Das ist ziemlich weit davon entfernt, was die Gegner von Park 51 eigentlich bewahren wollen:

    ""Das hier ist ein Friedhof,"

    sagt Feuerwehrmann Tim Brown. Er hat seine besten Freunde hier am 11. September verloren, er hat überlebt, als der Turm auf seinen Kopf stürzte, seine ganze Welt sei zerstört worden von radikalen Moslems.

    Die wollten ihre Morde auf "Heiligem Boden" feiern. Heiligen Boden, so nennen es die Gegner oft. Blödsinn, sagt Befürworterin Elaine,

    "Warum ist dann Century 21 geöffnet?"

    Das riesengroße Kaufhaus für reduzierte Markenware steht direkt gegenüber von Ground Zero. Dagegen sind zwei Blocks die Welt in New York. Hier gibt es außerdem Wettbüros oder Clubs für Herren, mit all inclusive Arrangements - keine heilige Gegend.

    "Ich verstehe den Schmerz und den Verlust, unter dem die Menschen immer noch leiden."

    Meint die New Yorkerin Kristabelle.

    "Es ist einfach noch nicht allzu lange her, und wer hier war an dem Tag, kann sich noch genau erinnern - ich weiß noch, wie ich an meinen Nachbarhäusern vorbeiging und dort hingen Vermissten-Poster. Aber für mich ist das Heiligste, dass Menschen ihre Religion ausüben können."

    Es ist eine ungute Vermengung: Das Feindbild sind nicht nur potenzielle Terroristen, sondern auch diejenigen, die die Gegner für Befürworter halten:

    "Wollt ihr eure Freiheit aufgeben?" brüllen sie, "alles, was uns definiert als Nation, nur für ein paar Cocktailparties auf der Upper West Side mit ein paar elitären Redakteuren der 'New York Times'? Nooo!"

    Ein großes Minderwertigkeitsgefühl wird hier offenbar. Das Getöse geht weiter:

    ""Wollt ihr alles aufgeben für zwei große Jungs? Nooo!"

    Einer davon soll Bürgermeister Bloomberg sein, Milliardär und Verfechter einer toleranten Haltung, ein rotes Tuch für die Gegner

    ""Die Menschen fühlen sich bedrängt und verängstigt,"

    sagt Islamistik-Professor John Esposito,

    "sie fühlen sich bedroht durch die schlechte Wirtschaft, durch Terrorismus und so weiter - das Risiko ist, dass Islamophobie die neue Form der Diskriminierung wird, nach Antisemitismus und Rassismus gegenüber Schwarzen."

    Eine Feindlichkeit scheint sich über das Land auszubreiten. Dabei beschränkt sich das Misstrauen gegenüber Muslimen keineswegs auf eine radikale Minderheit. Viele moderate Bürger geben solche Tendenzen bei sich selbst zu. Die Gründe sind vielfältig: Angst vor wirtschaftlicher Unsicherheit oder auch ein Mangel an Differenzierung: Muslime bieten Terroristen eine Basis, so eine gängige Annahme wie von diesem New Yorker:

    "Es wäre besser, das Zentrum zehn Blocks entfernt zu bauen, sonst nutzen Terroristen es als Ausgangspunkt für einen neuen 11. September gegen ein neues World Trade Center."

    Wisam Sharif, muslimischer Geistlicher, fragt sich angesichts solcher Äußerungen:

    "Was ist denn geschehen? Haben 19 Männer, die Terroristen von 9/11, alles zerstört? Wir sind so lange Teil dieser Gesellschaft, ich frage die Amerikaner: Was hat jetzt den Ausschlag gegeben, dass es umkippt? Wir waren so lange eure Ärzte, Röntgentechniker, Imbissverkäufer."

    Muslime seien eben der schwächste Teil der Gesellschaft, ohne nennenswerte soziale und politische Lobby, sagen Soziologen; daher bieten sie das einfachste Ziel - sie stehen in den Augen vieler Amerikaner für eine Veränderung zum Schlechteren.

    Was diesen Jahrestag der Anschläge besonders heikel macht: Das Ende des Fastenmonats Ramadan fällt auf dieses Wochenende. Wegen der aggressiven Grundstimmung empfehlen viele Gemeinden, kein ausgelassenes Fest am 11. September zu feiern, das könne von Übelgesinnten zu leicht als Triumphfeier ausgelegt werden.

    "Er sei noch nie so angsterfüllt gewesen wie jetzt,"

    sagt Eboo Patel von einer interreligiösen Jugendorganisation. Trotzdem bleibt er zuversichtlich,

    "denn die Integrationskraft Amerikas hat bisher immer über die Intoleranz gesiegt und wird es auch jetzt."

    Wenn nicht, wird Amerika ein wachsendes Problem haben. Das sich vielleicht jetzt noch nur an einem einzelnen Gebäude festmacht. Doch Park 51 ist das Zentrum eines Sturms, der über die USA hinwegfegen kann. Es hat Symbolwirkung, im Guten wie im Schlechten. Und Symbole sind besonders wichtig in Amerika. Ein Haus oder zwei Türme in New York bewegen das ganze Land. Wie eine New Yorkerin sagt:

    "Den Muslimen das Recht zu nehmen, ihre Moschee zu bauen, wo sie wollen, fügt unserer Gesellschaft mehr Unrecht und Schaden zu als die Gräueltaten des 11. Septembers."