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Tonband soll Lüge beweisen

In der kommenden Woche beginnt findet der Wahlkongress der Internationalen Handball-Föderation (IHF) in Kairo statt, auf dem sich IHF-Präsident Hassan Moustafa wiederwählen lassen will. Doch neue Vorwürfe belasten den skandalerprobten IHF-Präsidenten weiter schwer.

Von Erik Eggers | 29.05.2009
    Der aus dem Amt scheidende Schiedsrichterchef Christer Ahl wirft Hassan Moustafa nun auch Urkundenfälschung vor. Hintergrund ist die Praxis des Welt-Handball-Präsidenten, für seine Flugspesen keinerlei Belege beizubringen. Zwischen 2001 und 2007 handelte es sich dabei um rund 600.000 Schweizer Franken, wie ein IHF-Revisor im April 2008 bestätigte.

    Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft "Pricewaterhouse Coopers" bemängelten die IHF-Kassenführung deshalb mehrfach. Moustafa sagte in einem ARD-Interview, dass dies eine Sache des Vertrauens sei und dass der IHF-Rat ihm zudem genehmigt habe, keine Belege beibringen zu müssen.

    Das ist laut dem US-Amerikaner Christer Ahl eine Lüge. Im Gegenteil: Moustafa sei bei der Sitzung des IHF-Rates im Dezember 2007 in Paris mit den Vorwürfen konfrontiert worden. Er habe sich damals sogar für die bisherige Praxis entschuldigt und eine korrekte Buchhaltung versprochen. Das dokumentiere ein Tonband.

    Ahl war völlig überrascht, als er im Protokoll dieser Sitzung dann etwas völlig anderes zu lesen bekam. Da Moustafa für die Transkription verantwortlich war, steht damit der Vorwurf der Urkundenfälschung im Raum. Ein Vorwurf, der in Kairo sicher diskutiert werden wird.