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Tsipras in Moskau
Putin will Handel mit Griechenland beleben

Der russische Präsident Putin hat dem griechischen Regierungschef Tsipras eine Wiederbelebung des Handels beider Länder angeboten, der wegen der diplomatischen Krise zwischen der EU und Russland im vergangenen Jahr eingebrochen war.

08.04.2015
    Der russische Präsident Wladimir Putin (r.) hat den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras zum Staatsbesuch empfangen.
    Der russische Präsident Wladimir Putin (r.) hat den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras zum Staatsbesuch empfangen. (picture alliance / dpa - Alexey Nikolsky)
    Wladimir Putin kündigte nach Angaben der Agentur Interfax zu Beginn des Treffens mit Alexis Tsipras in Moskau an, das frühere Wachstumstempo wiederherstellen zu wollen.
    Nach Darstellung Putins war der Handel zwischen Russland und Griechenland 2014 um 40 Prozent eingebrochen, weil Russland als Reaktion auf die EU-Sanktionen im Ukraine-Konflikt einen Importstopp für Lebensmittel aus der EU verhängt hatte, der Griechenland wirtschaftlich traf. Tsipras hatte die Sanktionen als unwirksam kritisiert. Nun könnte Russland Agrarprodukte wie Pfirsiche, Erdbeeren sowie Fisch und Milchwaren aus Griechenland wieder auf seinem Markt zulassen.
    Rabatte für russisches Gas
    Bei den Gesprächen gehe es nach Angaben aus Moskau zudem um Rabatte bei russischen Gaslieferungen an Griechenland und um eine von Russland initiierte Beteiligung der Griechen an der neuen Gas-Pipeline "Turkish Stream", die durch das Schwarze Meer und in der Türkei verlegt werden soll.
    Putin sagte mit Blick auf das orthodoxe Osterfest, dass Russen und Griechen gemeinsame geistige Wurzeln hätten. Tsipras hatte vor dem Treffen zudem an den gemeinsamen Kampf von Russen und Griechen gegen die Faschisten im Zweiten Weltkrieg erinnert.
    Kontroverse um Griechenlands Haltung
    Die EU-Kommission hatte angesichts von Tsipras' Reise gefordert, dass alle Mitgliedsstaaten gegenüber Russland mit einer Stimme sprechen müssten. Der russische Außenminister wiederum warf der EU eine antirussische Front vor und sagte, wenn ein EU-Mitglied seine nationalen Interessen wahrnehme, werde es von Brüssel gleich als unsolidarisch gegeißelt.
    (vic/tzi)