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Türkei
Identität des Attentäters von Istanbul steht fest

Die türkischen Behörden machen offenbar Fortschritte bei den Ermittlungen zu dem Anschlag auf einen Nachtclub in Istanbul. Nach Angaben von Außenminister Mevlüt Cavusoglu ist die Identität des flüchtigen Attentäters geklärt. Unterdessen hat das türkische Parlament den Ausnahmezustand um drei Monate verlängert.

04.01.2017
    Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu
    Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu (dpa/picture alliance/Maja Hitij)
    Die Identität des Angreifers auf den Nachtclub "Reina" in Istanbul sei den Behörden bekannt, sagte Cavusoglu in einem am Mittwoch im Fernsehen übertragenen Interview. Einzelheiten zu dem Attentäter, der in der Silvesternacht 39 feiernde Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt hatte, wurden nicht genannt. Türkische Medien hatten bereits gestern berichtet, dass die Behörden den Mann identifiziert hätten.
    Weitere Festnahmen im Zusammenhang mit dem Anschlag
    Laut dem Sender CNN Türk stammt der Täter aus Kirgistan. In Sicherheitskreisen hatte es geheißen, er verfüge über Kampferfahrung und sei möglicherweise in Syrien ausgebildet worden. Zu dem Angriff in Istanbul hatte sich die Terrormiliz IS bekannt. Demnach soll er eine Vergeltungsaktion für den türkischen Militäreinsatz in Syrien gewesen sein.
    Im Zusammenhang mit dem Anschlag hat die Polizei laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in Izmir an der Ägaisküste fünf mutmaßliche IS-Mitglieder festgenommen. Bereits gestern sollen demnach 14 Verdächtige in Gewahrsam genommen worden sein, darunter zwei Ausländer am Istanbuler Flughafen.
    Ausnahmezustand bis Mitte April verlängert
    Unterdessen hat das türkische Parlament den Ausnahmezustand im Land erneut um drei Monate bis Mitte April verlängert. Es folgte damit einer Empfehlung der Regierung in Ankara. Der Ausnahmezustand war ursprünglich nach dem gescheiterten Putsch-Versuch vom 15. Juli verhängt worden. Er war seitdem bereits einmal verlängert worden und sollte eigentlich am 19. Januar auslaufen.
    Die türkische Regierung nutzt die ihr durch den Ausnahmezustand gewährten erweiterten Rechte, um hart gegen ihre Kritiker vorzugehen. Bisher wurden bereit 37.000 Menschen festgenommen und Zehntausende weitere aus dem Staatsdienst entlassen.
    (tj/dk)