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TÜV-Report 2015
Deutsche Autos besser als japanische

In Berlin haben die Technischen Überwachungsvereine heute den TÜV-Report 2015 vorgestellt, der vielen Kaufinteressierten Orientierung bietet. Für die deutsche Autoindustrie sind die Ergebnisse erfreulich: Auf den vorderen Plätzen unter den Neufahrzeugen sind ausschließlich deutsche Produkte gelandet.

Von Daniela Siebert | 05.11.2014
    Der Stern von Mercedes-Benz
    Das Resümee des TÜVs aus achteinhalb Millionen Hauptuntersuchungen an 226 verschiedenen Pkw-Modellen lautet: Platz 1 unter den zwei- bis drei Jahre alten Fahrzeugen gebührt einem Mercedes. (picture-alliance / dpa / Ralf Hirschberger)
    Für die deutsche Automobilindustrie ist der TÜV-Report 2015 erfreulich: Auf den vorderen Plätzen unter den Neufahrzeugen sind ausschließlich deutsche Produkte gelandet.
    Das Resümee des TÜVs aus achteinhalb Millionen Hauptuntersuchungen an 226 verschiedenen Pkw-Modellen lautet: Platz 1 unter den zwei- bis drei Jahre alten Fahrzeugen gebührt einem Mercedes. Dem Mercedes SLK. Dazu Klaus Brüggemann vom Verband der Technischen Überwachungsvereine.:
    "Das hat uns also selber überrascht: Wir haben seit Jahren im Grunde ein Kopf an Kopf zwischen deutschen und japanischen Herstellern unter den ersten zehn bei den dreijährigen Fahrzeugen und in diesem Jahr haben wir ausschließlich deutsche Hersteller den ersten zehn Rängen. Was man sagen muss ist, dass Mercedes sehr viel Aufwand getrieben hat inzwischen um Qualitätsverbesserungen zu erreichen und das hat sich offenbar ausgezahlt, denn Mercedes hat vier Modelle unter den ersten zehn. Die Deutschen sind besser geworden, die Japaner sind schlechter geworden. Ursachenanalyse gibt es nicht, aber diese Fahrzeuge, die jetzt geprüft werden sind produziert worden während oder nach der Tsunami-Katastrophe in Japan und das könnte ein Einfluss sein, weshalb die japanischen Hersteller schlechter geworden sind."
    Bei älteren Fahrzeugen rücken auch Mazda und Toyota in die vorderen Ränge. Bei den über zehnjährigen landet der Porsche 911 vor dem Subaru Forrester.
    Dacia Logan gehört zu den Mängelriesen
    40 Prozent aller Fahrzeuge, die beim TÜV auf dem Prüfstand waren, hatten schon mindestens zehn Jahre seit der Erstzulassung hinter sich. Bei diesen älteren Fahrzeugen stellte der TÜV besonders viele "erhebliche Mängel" fest, die auch sicherheitsrelevant sind und eine Nachprüfung erforderlich machen. Welche das sind und welche Rolle sie auch schon bei jüngeren Fahrzeugen spielen bilanziert Klaus Brüggemann so:
    "Das betrifft alle wesentlichen Punkte, das sind Mängel an den Bremsen, das sind Mängel am Fahrwerk, an der Lenkung, es betrifft Umweltmängel, Ölverlust oder ähnliche Dinge, also es ist wirklich die ganze Palette und die sind natürlich gerade bei den älteren Fahrzeugen besonders ausgeprägt. Wir kennzeichnen ja immer die sogenannten "Mängelriesen" und nach den Altersklassen sind das also der Dacia Logan bei den Zweijährigen, dann der Fiat Doblo, dann der Renault Laguna bei den Sechs- und Sieben-Jährigen."
    Mazda 2 zu bestem Kleinwagen gekürt
    In neuen Rubriken kürte der TÜV auch den Mazda 2 als besten Kleinwagen und den Audi A3 als besten Kompaktwagen. Unter den Vans hat laut TÜV der Opel Meriva die wenigsten Mängel.
    Am anderen Ende der Listen fallen Alfa Romeo, Fiat, Citroen und verschiedene BMW-Modelle negativ für hohe Ölverluste auf.
    Mit Erstaunen registriert der TÜV auch viele Mängel an der Beleuchtung, selbst bei Neufahrzeugen. Obwohl Fehler beim Licht in Form kaputter Glühbirnen eigentlich auch für Laien leicht zu erkennen sind.
    65 Prozent der untersuchten Autos sind mängelfrei
    Unter den älteren Fahrzeugen ist auch Rost weiterhin ein Thema.
    "Rost ist besser geworden, aber tritt auch wieder auf bei manchen Fahrzeugen. Bei vielen Fahrzeugen ist das auf Null aber zum Beispiel beim Alfa Romeo, Giulietta, elf Jahre alt, 2,4 Prozent Fahrzeuge mit Rost, dann haben wir hier beim Fiat 3,9%, Fiat Doblo 12 Prozent, Mitsubishi Colt mit 7,7 Prozent zum Beispiel - das sind schon Zahlen, die nicht erfreulich sind."
    Die versöhnlichste Neuigkeit zum Schluss: Rund 65 Prozent aller Autos diagnostizierte der TÜV bei seinen Hauptuntersuchungen als "mängelfrei".