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Übergabe der Konten
Obama regelt sein Online-Erbe

Barack Obama war nicht nur der erste schwarze Präsident der USA. Er war auch der erste, der sich erfolgreich der Sozialen Medien bediente, auf dem Weg in das Amt und während seiner acht Dienstjahre. Davon dürfte nun sein Nachfolger profitieren.

01.11.2016
    US-Präsident Barack Obama und Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton umarmen sich auf dem Parteitag der US-Demokraten und winken den Delegierten zu.
    Barack Obama wünscht sich Hillary Clinton als 45. US-Präsidentin. (EPA / picture-alliance)
    Was hat Barack Obama als 44. Oberhaupt der Vereinigten Staaten erreicht? Über sein politisches Erbe wird in diesen Tagen viel diskutiert. Fest steht: Er geht als der erste Präsident der Sozialen Medien in die Geschichtsbücher ein. Sie ebneten maßgeblich seinen Weg ins Weiße Haus. Obamas Team bespielte früh Facebook, Twitter und Co.
    Millionen User folgen dort seitdem seinen Botschaften. Seit vergangenem Jahr auch unter dem Profil @POTUS, der Abkürzung für President of the United States of America. Auf Twitter verkündete Obama damals: "Hallo Twitter! Es ist Barack. Wirklich! Seit sechs Jahren drin (im Weißen Haus), geben sie mir endlich meinen eigenen Account."
    Und lange nutzen durfte er ihn dann auch nicht: Obama gibt Anfang 2017 nicht nur seine Macht als US-Präsident ab, sondern auch die dazugehörigen Social-Media-Konten. Dem Nachfolger stünden diese am Tag vor dessen Amtsantritt zu Verfügung, teilte das Weiße Haus nun mit.
    Mehr als die Accounts werden allerdings nicht übergeben, sämtliche bisherigen Nachrichten von Twitter, Facebook und Instagram werden entfernt und auf Obamas neues Konto @POTUS44 verschoben. Zudem sollen sie wie andere Akten auch archiviert werden. Gleiches gilt für andere Konten wie die der First Lady und des Vizepräsidenten.
    First Lady Bill?
    Eine der ersten Antworten auf die @POTUS-Premiere vom 18. Mai 2015 kam übrigens von Bill Clinton, seinem Vor-Vorgänger im Amt. Ob der Username denn im Präsidentschaftsbüro verbleibe, fragte Clinton, und fügte das Hashtag #askingforafriend hinzu - also, er frage für einen Freund. "Die Handhabe kommt mit dem Haus", antwortete Obama bereits damals, und fragte zurück, ob Clinton jemanden kenne, der am Account @FLOTUS interessiert sei - also der Adresse, unter der seine Ehefrau, First Lady Michelle Obama, bereits seit 2013 auf Twitter unterwegs ist.
    Anderthalb Jahre später könnten die Späße der beiden Wirklichkeit werden. Hillary Clinton steht vor dem Wiedereinzug ins Weiße Haus, diesmal selbst als Präsidentin. In den meisten Umfragen liegt sie vor Donald Trump. Noch. Nach den jüngsten Wikileaks-Enthüllungen rund um Clintons E-Mail-Affäre holt ihr republikanischer Widersacher wieder auf - und bekanntermaßen weiß der mit Twitter und Co auch viel anzufangen.
    (bor/tzi)