Freitag, 19. April 2024

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UNESCO fordert Kunstfreiheit
"Die Kunst steht unter Druck"

Weltweit haben die Angriffe auf Künstler zugenommen, wie die UNESCO offen legt. Deutschland müsse sich für den Schutz von verfolgten Künstlern mehr engagieren, sagte Wolfgang Kaschuba, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, im Dlf. Umso wichtiger sei deshalb eine "wirkliche Außenkulturpolitik".

Wolfgang Kaschuba im Gespräch mit Anja Reinhardt | 11.02.2018
    Wolfgang Kaschuba, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission
    Wolfgang Kaschuba, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission (imago)
    Kultur und Kunst würden immer wichtiger, seien aber weltweit auch einem stärkeren Druck ausgesetzt, so Wolfgang Kaschuba. Die Frage wäre also, wie ein öffentlicher Raum geschaffen werden könne, in dem Kunst und Kultur sich frei entfalten könnten. Deswegen müsse die Bundesregierung eine wirkliche Außenkulturpolitik machen – da seien wir auf dem Weg, aber es werde längst noch nicht genug getan.
    Man müsse auch mit Organisationen in den jeweiligen Ländern enger zusammenarbeiten, so wie es das Goethe-Institut in Zukunft vorhat. Es könne nicht sein, dass Kulturschaffende Angst um ihre Familien haben müssten, wenn sie zum Beispiel zu einer Konferenz eingeladen würden. Das Goethe-Institut könne auch helfen, Ausstellungen oder Konferenzen vor Ort zu organisieren, wenn das über staatliche Wege nicht möglich sei.
    Für nach Deutschland geflohene Künstler bedeute das konkret: Es müssten mehr Ateliers oder Räume geschaffen werden, in denen Kulturproduktion möglich sei. Es sei eben auch eine ökonomische Frage, so Wolfgang Kaschuba.