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Unesco kritisiert Dresdner Brückenbauplanungen

Wegen einer geplanten Brücke sorgt sich die Unesco um den Weltkulturerbe-Status des Elbtals. Die Entwürfe der "Waldschlösschenbrücke" seien dem Pariser Weltkulturerbe-Zentrum eingereicht worden, rechtfertigte sich der Beauftragte der Stadt Dresden im Deutschlandfunk.

04.11.2005
    Der Beauftragte der Stadt Dresden für das Weltkulturerbe, Kai Schulz, hat sich überrascht gezeigt über die Sorge der Unesco um den Weltkulturerbe-Status des Elbtals.

    Die Planungen der fraglichen Elbbrücke seien 2002 dem Weltkulturerbe-Zentrum in Paris eingereicht worden, sagte Schulz im Deutschlandfunk. Visualisierungen und Informationen über die Ausmaße der Brücke müssten der Unesco eigentlich bekannt sein.

    Die jetzige Sorge könne durch ein Kommunikationsproblem ausgelöst worden sein. "Uns liegt viel am Welterbe-Titel. Von daher gibt es aus unserer Sicht keinen Grund, auf stur zu stellen", sagte Schulz. Dresden werde die nun angeforderten weiteren Visualisierungen des Bauwerks liefern.

    Schulz verteidigte die Brückenplanung. Die Brücke sei wegen des gestiegenen Berufsverkehrs zwischen der nördlichen und südlichen Stadthälfte nötig und in einem Bürgerentscheid mit 75 Prozent der Stimmen gut geheißen worden.

    Schulz wies zudem Vorwürfe zurück, Dresden haben sich zu wenig um die Schönheit des Bauwerks gekümmert: "Es gibt keine Stadt in Deutschland, die so sehr bemüht ist um Fragen der Ästhetik und Schönheit."

    25 Architekturbüros hätten sich am Wettbewerb um die Brückenplanung beteiligt, über die dann eine hochkarätige Jury entschieden habe. "Dass es immer jemandem nicht gefällt, ist doch völlig klar", sagte Schulz.

    Das vollständige Gespräch mit Kai Schulz finden Sie als Audio in der rechten Spalte.