Ungarn unter OrbánDas schwierige Verhältnis zwischen Budapest und Brüssel
Als Ungarn im Mai 2004 EU-Mitglied wurde, war die Zustimmung in der Bevölkerung groß. "Fortschritt durch Kompromiss" lautete die Devise damals. Als erstes Land ratifizierte Ungarn den Vertrag von Lissabon. Der heutige Regierungschef Victor Orbán setzt weniger auf Kompromiss denn auf Konfrontation.
- Der heutige Regierungschef Victor Orbán setzt weniger auf Kompromiss denn auf Konfrontation. (AFP/ Emmanuel Dunand)
In der Flüchtlingsfrage, im Umgang mit Nichtregierungsorganisationen, der Presse oder den Hochschulen. Orbáns Leitspruch: mehr Nation, weniger Europa. Ernüchterung und Desinteresse haben sich breit gemacht. Auf beiden Seiten. "Gesichter Europas" spürt in Budapest und Brüssel den Gründen für das schwierige Verhältnis nach.
(dpa / EPA / Filip Singer)Daumendrücken für Orbán
Ministerpräsident Viktor Orbán ist mitten im Wahlkampf. Das macht es für das Verhältnis zwischen Budapest und Brüssel nicht leichter. Denn was die EU stört, etwa seine harte Haltung in der Flüchtlingsfrage, kommt bei seinen Wählern gut an.
(Dradio /ARD Studio Wien)Bimmelbahn im Nirgendwo
Seit Ministerpräsident Victor Orbán an der Macht ist, hat er vieles in Ungarn umgebaut. Verfassung, Justiz, Medien. Oft ist er dabei mit der EU aneinandergeraten. Andere Projekte hat die EU mitfinanziert. In Orbáns Heimat Felcsút zum Beispiel. Zufall?
(picture alliance / Daniel Kalker)Der Sündenbock hat genug
Ungarn ist seit bald 15 Jahren Mitglied der EU. Es war sogar das erste Land, das 2007 den Vertrag von Lissabon ratifiziert hat. Heute sei die EU allzu oft der Sündenbock für alles, was schief läuft, kritisiert der Europaparlamentarier Josef Weidenholzer.
(imago)Konservative Zerreißprobe
Die ungarische Fidesz-Partei ist Teil der Fraktion der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament. Für die zwölf Abgeordneten, aber auch für die konservative Fraktion gerät der Konflikt zwischen Brüssel und Budapest oft zur Zerreißprobe.
(dpa / Gregor Mayer)Die "Soros-Söldner"
Monatelang hat die Regierung Stimmung gegen den ungarisch-stämmigen Milliardär George Soros gemacht. Seit einer Wahlschlappe ist es ruhiger geworden – angeblich auf Anweisung. Die Betroffenen in Ungarn bleiben dennoch wachsam.