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Unicef-"Bild des Jahres"
Das sichtbare Leid der Flüchtlinge

Ein Bild weinender Flüchtlingskinder ist "Bild des Jahres" des Kinderhilfswerks Unicef geworden. Die Organisation spricht von einer "Momentaufnahme, die Europas Dilemma und Europas Verantwortung zugleich festhält". Entstanden ist das Bild an der griechisch-mazedonischen Grenze.

17.12.2015
    Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef hat das Bild des Fotografen Georgi Licovski als "Bild des Jahres 2015" ausgezeichnet.
    Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef hat das Bild des Fotografen Georgi Licovski als "Bild des Jahres 2015" ausgezeichnet. (picture alliance / dpa / epa / Georgi Licovski)
    "Es ist ein ergreifendes, intelligentes und unglaublich starkes Bild", begründete die Schirmherrin von Unicef Deutschland, Daniela Schadt, die Entscheidung der Jury.
    Der Fotograf Georgi Licovski erzählte in seiner Dankesrede, dass das Jahr schwierig für ihn und die Kollegen gewesen sei. Oft hätten sie selbst die Tränen nicht zurückhalten können. "Ich bedauere, dass ich nicht alle Kinder fotografieren konnte, all die Tränen von Kindern auf der Flucht", so Licovski. Er appellierte an die Staatsoberhäupter der Welt, eine gemeinsame Lösung der Flüchtlingskrise zu finden.
    Ein weiterer Preisträger ist der Fotograf Magnus Wennman, der schlafende Flüchtlingskinder auf der Balkanroute fotografiert hatte. Auch das Bild der amerikanischen Fotografin Heidi Levine von einem verwundeten Vater mit seinem Sohn aus dem Gaza-Streifen wurde ausgezeichnet.
    "Wir brauchen diese Bilder, auch wenn sie verstören, denn viele können sich das Leid erst vorstellen, wenn sie es sehen", sagte Peter-Matthias Gaede, Vorstandsmitglied von Unicef Deutschland zu den Siegerfotos.
    (pr/tj)