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Hungersnot
UNO erwartet ab Mitte März für Nordgaza die höchste Stufe eines internationalen Warnsystems

Einem UNO-Bericht zufolge nimmt die Hungersnot im Gazastreifen infolge des Kriegs mit Israel immer gravierendere Ausmaße an. Laut der Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen ist für den Norden des Küstenstreifens inzwischen die höchste von fünf Stufen auf der IPC-Skala errechnet worden.

    Palästinenser warten an einer Spendenstelle in einem Flüchtlingslager im südlichen Gazastreifen auf Lebensmittel.
    Die Hungersnot im Gazastreifen wird immer größer. (Bashar Taleb/APA Images via ZUMA/dpa)
    Die Skala gilt als international anerkannt, um die Größenordnung von Hunger zu messen. Stufe fünf bedeute die humanitäre Katastrophe, hieß es. Sie stehe unmittelbar bevor und werde voraussichtlich zwischen Mitte März und Mai eintreten. Im Norden Gazas sind 300.000 Menschen durch die Kämpfe eingeschlossen. Im gesamten Gazastreifen gelten rund 1,1 Millionen und damit etwa die Hälfte der Bevölkerung als von Hunger bedroht.

    Borrell: Hunger als Waffe eingesetzt

    Der EU-Außenbeauftragte Borrell warf Israel vor, Hunger als Waffe einzusetzen. Am Rande des Außenministertreffens in Brüssel, sagte Borrell wörtlich, vor dem Krieg sei Gaza das größte Gefängnis unter freiem Himmel gewesen, heute sei es der größte Friedhof unter freiem Himmel. Der israelische Außenminister Katz verbat sich derartige Vergleiche. Er rief Borrell auf, Israels Recht auf Selbstverteidigung anzuerkennen. Zudem erklärte Katz, Israel lasse umfangreiche humanitäre Hilfe zu.
    Diese Nachricht wurde am 18.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.