Freitag, 29. März 2024

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Untere Konjunktion acht Grad über der Sonne
Venus am Abend und Morgen

In diesem Jahr war Venus bisher ein brillanter Abendstern. Am Samstag zieht sie auf der Innenbahn an der Erde vorbei und wechselt vom Abend- an den Morgenhimmel.

Von Dirk Lorenzen | 22.03.2017
    Bei der vorvorletzten Passage der Venus zwischen Erde und Sonne hindurch passte alles perfekt. Anfang Juni 2012 zog sie sieben Stunden lang als dunkler Punkt vor der Sonnenscheibe entlang. Zahlreiche Sternfreunde in aller Welt verfolgten diesen äußerst seltenen Venusdurchgang.
    In drei Tagen wird das Starren auf die Sonnenscheibe vergeblich sein: Die Silhouette der Venus bleibt unsichtbar. Denn der Planet zieht mehr als eine Faustbreite bei ausgestrecktem Arm oberhalb der Sonne entlang.
    Dies hat die bemerkenswerte Folge, dass Venus für rund zehn Tage nach der Sonne unter-, aber vor ihr aufgeht. Venus ist derzeit also Abend- und Morgenstern. Allerdings wird es wohl nur sehr erfahrenen Beobachtern gelingen, Venus sowohl abends als auch morgens in der Dämmerung aufzuspüren. Doch schon Anfang April ist die Venus problemlos morgens am Osthimmel zu erkennen.
    Die Venus, unser innerer Nachbarplanet (NASA)
    Die Venus, unser innerer Nachbarplanet (NASA) (Stellarium)
    Bei perfekten Bedingungen – wie vor fünf Jahren –, stehen Venus, Erde und Sonne exakt auf einer Linie. Dann kommt es zu einem Vorübergang vor der Sonnenscheibe. Leider ist dies sehr selten: Das nächste Mal ist es erst wieder in hundert Jahren der Fall, im Dezember 2117. Immerhin zeigt sich Venus in den kommenden Tagen zur schwachen Entschädigung sowohl abends als auch morgens. Und das ist ebenfalls eine astronomische Rarität: Es geschieht erst wieder in acht Jahren, im März 2025.