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Unwetter-Newsblog
+++ Die Entwicklungen vom 25. bis 27. Juli +++

In den ersten Kommunen hat die Auszahlung der Soforthilfen begonnen +++ Bayerns Innenminister Herrmann spricht sich gegen eine Grundgesetzänderung für besseren Katastrophenschutz aus +++ Polen hilft bei den Aufräumarbeiten in Deutschland +++ Mehr im Newsblog

25.07.2021
    Erftstadt: Trümmer eingestürzter Häuser liegen im Ortsteil Blessem.
    Trümmer eingestürzter Häuser (hier in Erftstadt-Blessem) (dpa/David Young)
    Dienstag, 27. Juli
    +++ In vielen Kommunen in Nordrhein-Westfalen hat die Auszahlung der Soforthilfen rund zwei Wochen nach der Hochwasserkatastrophe begonnen. Nach Angaben der örtlichen Behörden floss eine erste Viertelmillion für die Gemeinde Swisttal, an Rheinbach wurde demnach in etwa dieselbe Summe überwiese. Auch in Hagen haben die ersten Betroffenen Geld erhalten. Gegen ausgefüllte Anträge gibt die Stadt Barschecks an die Bürger aus, die bei der Sparkasse eingelöst werden können.
    +++ Der bayerische Innenminister Herrmann hält es für richtig, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) als koordinierende Stelle gestärkt wird. Der CSU-Politiker sagte im Deutschlandfunk, darin seien sich sämtliche Innenminister in Deutschland einig. Beim BBK sollten alle vorliegenden Informationen zusammengeführt werden. Vertreter der Bundesländer sollten dort mit am Tisch sitzen. Herrmann betonte, man müsse jetzt keine langen Diskussionen über eine Verteilung von Kompetenzen führen. Eine Grundgesetzänderung sei nicht notwendig.
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    +++ Teils heftige Gewitter und Starkregenfälle haben in manchen Teilen Deutschlands erneut für zahlreiche Unwetter-Einsätze gesorgt. Ein Schwerpunkt der Schäden lag in Bayern. Die Bahnstrecke München-Salzburg war wegen Bäumen in der Oberleitung zwischen Rosenheim und Salzburg zwischenzeitig gesperrt. In der Nacht entspannte sich die Lage fast überall, wie die Polizeidienststellen mitteilten.
    +++ Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat eine Auszeichnung für Soldaten gefordert, die nach der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands im Hilfseinsatz sind. Eine solche Auszeichnung sei im wahrsten Sinne des Wortes eine sichtbare Wertschätzung für diejenigen, die einen unfassbaren Einsatz im Dienste der in Not geratener Mitmenschen geleistet hätten, sagte die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion mit Blick auf den Einsatz von derzeit etwa 1.950 Männern und Frauen. Strack-Zimmermann regte an, eine "Einsatzauszeichnung Fluthelfer" gemeinsam mit den Bundesländern zu stiften.
    +++ Polen hilft bei den Aufräumarbeiten nach den Hochwassern in Deutschland. Man habe ein Feuerwehrteam mit 70 Geräten zum Trocknen von beschädigten Gebäuden entsandt, teilte Ministerpräsident Morawiecki auf Twitter mit. Damit werde ein Hilfsversprechen erfüllt, das er Bundeskanzlerin Merkel gegeben habe. Bei der Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz waren in der vorvergangenen Woche mindestens 179 Menschen ums Leben gekommen, Dutzende werden noch immer vermisst.
    Montag, 26. Juli
    +++ Mit der Spendenaktion "Wir halten zusamme"» hat die ARD nach eigenen Angaben bisher mehr als 57 Millionen Euro für die Hochwasser-Opfer gesammelt. Allein 211 200 Euro seien mit der Versteigerung eines Bildes von Udo Lindenberg erzielt worden, teilte der öffentlich-rechtliche Rundfunkverbund in Köln mit.
    +++ Nach der Hochwasserkatastrophe sind in Rheinland-Pfalz 68 der bislang geborgenen 132 Todesopfer identifiziert. Landesinnenminister Lewentz versicherte bei der Pressekonferenz des Krisenstabs in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Arbeit erfolge mit größter Rücksicht auf die Würde der Verstorbenen. Dazu kämen bislang unbekannte Probleme: So sei in den zerstörten Wohnhäusern nur mühsam an DNA-Vergleichsmaterial zu kommen. Nach Angaben der Landesregierung werden außerdem 74 Vermisstenfälle geprüft.
    Warum wurden die Menschen in den betroffenen Gegenden nicht besser gewarnt? Mehr dazu hören Sie in unserer Sendung "mediasres" .
    +++ Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat bei den dortigen Unternehmen laut einer Schätzung Sachschäden von mehr als einer halben Milliarde Euro angerichtet. Ein großer Anteil der geschätzten Schadenssumme von etwa 560 Millionen Euro entfalle auf Gebäude, aber auch Maschinen, Werkzeug und zerstörte Ware seien bei der Schätzung berücksichtigt, teilten die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer Koblenz mit. Beim Großteil (71 Prozent) dieser Unternehmen handele es sich um Kleingewerbetreibende.
    +++ Die Instandsetzungsarbeiten im Ahrtal kommen nach Angaben der Leiterin des Krisenstabs, Hermann, inzwischen voran. Dank freigeräumter Straßen könne die Bundeswehr mit dem Aufbau behelfsmäßiger Brücken beginnen. Die Flut hatte mehr als 30 Brücken zerstört. In Nordrhein-Westfalen ist der Kreis Euskirchen besonders stark von der Katastrophe betroffen. Ein Sprecher erklärte, noch immer gebe es Probleme bei der Versorgung mit Strom und Trinkwasser.
    Mehr zur Lage der Winzer im Ahrtal hören Sie hier.
    +++ Nach Ansicht von Bundesinnenminister Horst Seehofer sollte der Bund nicht die Verantwortung für den Katastrophenschutz an sich ziehen. Die im Katastrophenfall notwendigen Entscheidungen müssten weiter vor Ort getroffen werden, ein Eingreifen in die Kompetenzen von Ländern und Kommunen wäre der falsche Weg, sagte der CSU-Politiker im Bundestag bei einer Sondersitzung des Innenausschusses. Nach der Sitzung schlug Seehofer vor, die Verantwortlichen in Kommunen und Ländern künftig bei einer bestimmten Gefahrenstufe zu verpflichten, die Bevölkerung zu warnen.
    +++ Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) soll künftig als "Kompetenzzentrum" von Bund und Ländern eine stärkere koordinierende Rolle übernehmen, so Seehofer. Darauf hätten sich die Innenministerkonferenz von Bund und Ländern auch bereits vor den Überflutungen im Westen Deutschlands geeinigt.
    +++ Warnungen per Handynachricht etwa vor Extremwetter sollen in Deutschland in diesem Jahr möglich werden. Bundesinnenminister Seehofer bestätigte vor einer Sitzung des Innenausschusses des Bundestags, er habe das so genannte "Cell Broadcast" auf den Weg gebracht. Es gebe überhaupt kein vernünftiges Argument dagegen. Er gehe davon aus, dass das System noch in diesem Jahr eingeführt werden könne.
    Meterhoch türmen sich Wohnwagen, Gastanks, Bäume und Schrott an einer Brücke über die Ahr (Luftaufnahme mit einer Drohne).
    Vor Katastrophen wie dieser soll künftig per "Cell Broadcast" gewarnt werden. (picture alliance / dpa / Boris Roessler)
    +++ Und noch ein Faktencheck vom Portal "Correctiv".
    +++ Der Deutsche Wetterdienst warnt für verschiedene Gebiete im Norden, Nordosten und Süden von Deutschland für heute erneut vor Unwettern mit teils extremem Starkregen. Örtlich seien Regenfälle von bis zu 60 Litern pro Quadratmeter möglich. Betroffen sind nach Angaben des Wetterdiensts Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, das nördliche Brandenburg sowie ein schmaler Streifen im nordördlichen Niedersachsen. Parallel erwarteten die Meteorologen auch in Teilen Süddeutschlands schwere Gewitter mit Regenmengen bis zu 40 Liter pro Quadrameter sowie Sturm und Hagel. Dies galt vor allem für das südliche Bayern und östliche Teile des benachbarten Bundeslands Baden-Württemberg.
    Hier geht es zu den aktuellen Warnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes
    +++ Die Filmförderungsanstalt des Bundes stellt insgesamt 350.000 Euro als Soforthilfe für Kinos zur Verfügung, die von der Hochwasserkatastrophe betroffen sind. Die Fördersumme beträgt demnach bis zu zehn Prozent der kalkulierten Gesamtkosten, maximal aber 7.000 Euro pro Leinwand.
    +++ Die Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Lindholz, verlangt eine stärkere Führungsrolle des Bundes im Katastrophenschutz. Die CSU-Politikerin sagte vor einer Sondersitzung des Ausschusses im ZDF, nötig sei eine Bund-Länder-Führungsgruppe für solche großen Einsatzlagen wie bei der jüngsten Flutkatastrophe. Es gehe nicht darum, dass der Bund über einzelne Feuerwehreinsätze in den betroffenen Regionen entscheide, sondern um die Gesamt-Koordination und eine bessere Einschätzung der Gefahr. Der Innenausschuss befasst sich am Vormittag mit möglichen Versäumnissen der Behörden während der Hochwasserkatastrophe. Erwartet wird auch Bundesinnenminister Seehofer.
    +++ Die Vorsitzende des Bauausschusses im Bundestag, Heil, sieht bei der Finanzierung des Wiederaufbaus in den vom Hochwasser zerstörten Gebieten vor allem die öffentliche Hand in der Pflicht. Ein Eingreifen des Staates sei in diesem Fall besser, als wenn jeder Geschädigte dies privat stemmen müsse, sagte die CDU-Politikerin im Deutschlandfunk - auch vor dem Hintergrund, dass viele alte Menschen betroffen seien. Sie sei sich nicht sicher, ob den Bewohnern geholfen wäre, wenn sie sich mit Versicherungen herumzanken müssten, die nach Hintertüren suchen würden, um "da rauszukommen".
    +++ Im Bundestag geht es heute in einer Sondersitzung des Innenauschusses um mögliche Versäumnisse von Behörden im Zusammenhang mit der Unwetterkatastrophe in Westdeutschland. Die Abgeordneten wollen darüber beraten, ob der Bund künftig mehr für den Katastrophenschutz tun sollte. Bisher liegt die Verantwortung bei akuten Gefahren- und Katastrophenlagen bei den Ländern und in den einzelnen Kommunen. Mehr
    +++ Der Weltklimarat berät über einen neuen Bericht zur Erderwärmung. An der zweiwöchigen Videokonferenz nehmen Verteterinnen und Vertreter aus fast 200 Ländern teil. In dem Berichtsentwurf warnen Wissenschaftler vor einer Zunahme dramatischer Naturkatastrophen. Mehr
    +++ Nach den Überschwemmungen in der Eifel gibt es eine erste Bestandsaufnahme der Schäden in der Landwirtschaft. Betroffen sind demnach Flächen von insgesamt etwa 15.000 Hektar. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erklärt, 75 bis 100 Höfe seien mit ihren Feldern komplett unter Wasser gewesen. Die Auswertung sei noch nicht abgeschlossen. Denn einige Hofstellen seien noch immer nicht erreichbar und viele Landwirte noch mit Notfall- und Schutzmaßnahmen beschäftigt.
    Weizenähren liegen plattgedrückt in trübem Wasser
    Totalverlust in Erftstadt: Weizen liegt in Wasser, das mit Öl verunreinigt ist (dpa/David Young)
    +++ Während eines Starkregens ist im sächsischen Weißwasser ein 67-jähriger Mann ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilt, wollte er am Sonntagabend Wasser aus einem vollgelaufenen Keller pumpen und erlitt dabei einen Stromschlag. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes war das Gebiet der nördlichen Oberlausitz von Unwettern mit Starkregen betroffen. In Weißwasser seien etwa 40 Liter je Quadratmeter niedergegangen, Straßen wurden überflutet.
    Sonntag, 25. Juli
    +++ In Teilen Berlins und Bayerns sind heftige Gewitter niedergegangen.
    Vor allem im Nordosten der Hauptstadt habe es stark geregnet, sagte ein Berliner Polizeisprecher, er sprach von umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Tunneln. Die Berliner Feuerwehr teilte auf Twitter mit, sie befinde sich im "Ausnahmezustand_Wetter". Einsätze würden priorisiert abgearbeitet, es könne beim Notruf 112 zu Wartezeiten kommen. Eine Sprecherin des Deutschen Wetterdiensts (DWD) von bis zu 50 Litern Niederschlag pro Stunde auf einem Quadratmeter in Berlin-Buch, von 40 Litern in Berlin-Marzahn. Am Flughafen Berlin (BER) im brandenburgischen Schönefeld kam es zu zahlreichen Verspätungen.
    Der Deutsche Wetterdienst hatte auch für Brandenburg gewarnt, etwa für Märkisch-Oderland, Oberhavel, Oder-Spree und Spree-Neiße, die Kreise Ostprignitz-Ruppin, Barnim, Dahme-Spreewald sowie die Stadt Cottbus. Vereinzelt könnten Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden, Überflutungen von Kellern und Straßen sowie über Ufer tretende Bäche und Flüsse seien möglich.
    In Schlehdorf im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen seien etwa 43 Liter auf den Quadratmeter gefallen, hieß es beim DWD. Heftig sei der Regen etwa auch in Irschenberg im oberbayerischen Landkreis Miesbach gewesen.
    Auch für weitere Teile Deutschlands gab es Warnungen. Hier finden Sie eine Übersicht.
    +++ Heftige Regenfälle und Gewitter haben in London für Verkehrsbeeinträchtigungen gesorgt.
    Ein Fußgänger läuft über eine überflutete Straße in London. Im Hintergrund ist ein roter Bus zu sehen.
    Überflutete Straße in London (JUSTIN TALLIS / AFP)
    Mehrere Straßen, U-Bahn-Stationen und ein Tunnel wurden wegen Überflutung geschlossen, wie unter anderem die BBC berichtete. Auf Bildern war zu sehen, wie Busse und Autos von Wassermassen ausgebremst wurden. In vielen Bereichen der Stadt führte das zu großen Verzögerungen im Verkehr.
    +++ Flutopfer können unter bestimmten Voraussetzungen ab sofort von ihren Rundfunkgebühren befreit werden.
    Die Deutsche Presse-Agentur berichtet, Gebührenzahlende, deren beitragspflichtige Wohnungen, Betriebsstätten oder Kraftfahrzeuge aufgrund von Hochwasserschäden nicht mehr nutzbar seien, könnten beim Beitragsservice eine Abmeldung ihres Kontos beantragen.
    Konkret gelten demnach folgende Regeln: Sind eine Wohnung, eine Betriebsstätte oder ein Auto nur vorübergehend nicht nutzbar, besteht für diesen Zeitraum die Möglichkeit einer befristeten Abmeldung des entsprechenden Beitragskontos. Dafür reiche ein Anruf aus. Wurden die Wohnung, Betriebsstätte oder das Fahrzeug vollständig zerstört und sind nicht mehr zu gebrauchen, endet die Beitragspflicht, und das Konto kann umgehend abgemeldet werden. Dazu reiche eine kurze schriftliche Mitteilung an den Beitragsservice.
    +++ In Belgien haben Unwetter erneut Schäden verursacht. Wie die Nachrichtenagentur Belga berichtet, blockierten in der Stadt Dinant, die an der Maas liegt, vom Wasser mitgerissene Autos einen Bahnübergang. Zahlreiche Häuser wurden überflutet. Der Bürgermeister sprach von "erheblichen" Schäden. Verletzt wurde niemand. Nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist auch die Stadt Namur von Überschwemmungen betroffen. Sie liegt gut 100 Kilometer westlich von Aachen. Laut dem nationalen Krisenzentrum war die Situation jedoch "nicht vergleichbar" mit den Überschwemmungen vom 14. und 15. Juli.
    +++ Die Flutgebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind in der vergangenen Nacht von schweren Gewittern verschont geblieben. Ab Mittag kann es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes vereinzelt zu Schauern und Gewittern mit Hagel und Starkregen kommen.
    Der Klimaforscher Jochem Marotzke erwartet, dass die Sommer in Deutschland trockener werden. "Aber wenn es dann regnet, wird es heftiger regnen als in der Vergangenheit", addonsagte der Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie im Deutschlandfunk. Marotzke befürchtet, dass die gesellschaftliche Dynamik nicht ausreicht, um den menschengemachten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen.
    +++ Nach knapp einer Woche erfolgt die erste Ablösung der Hilfskräfte des THW (Technischen Hilfswerks) in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Wie der Landesverband des Hamburger THW mitteilte, sind die Mitarbeiter des nördlichen Verbandes in den Norden zurückgekehrt. Ihre Ablösung machte sich demnach in der Nacht zum Sonntag auf den Weg in die vom Unwetter verwüsteten Gebiete. Nach etwa einer Woche werden die Hilfskräfte wiederum von weiteren Kameradinnen und Kameraden abgelöst. Das Technische Hilfswerk ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes.
    Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks gehen bei Räumarbeiten nach der Unwetter-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen durch den zerstörten Ort Bad Münstereifel.
    Nach der Hochwasserkatastrophe: Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) in Bad Münstereifel. (dpa / Thomas Banneyer)
    +++ Bei der Bewältigung der Folgen der Flutkatastrophe bietet die Europäische Kommission Deutschland Hilfe an. Es stünden eine Reihe von Instrumenten zur Verfügung, um die Mitgliedstaaten zu unterstützen, sagt der zuständige EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Lenarcic, der Zeitung "Welt am Sonntag". Mit Hilfe des Solidaritätsfonds könne ein Teil der Kosten, die den Behörden bei Notfalleinsätzen und beim Wiederaufbau entstünden, übernommen werden. Zusätzlich gebe es zahlreiche Programme der EU-Kommission, um die Mitgliedsländer bei einem besseren Katastrophenschutz zu unterstützen.
    +++ Nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands sollen mehr Sirenen in Deutschland aufgebaut werden - aber mehrere Landesinnenminister halten die dafür bereitgestellten Fördermittel für unzureichend. Bayerns Innenminister Herrmann (CSU) sagte der "Welt am Sonntag", er begrüße das Förderprogramm zur Aufstellung von Sirenen des Bundes, "das aber noch deutlich aufgestockt werden sollte." Niedersachsens Innenminister Pistorius (SPD) sieht den Bund "eindeutig in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass ein bundesweit funktionierendes, flächendeckendes Warnsystem wieder installiert wird". Eine Einmalzahlung von 90 Millionen Euro sei nur ein Bruchteil dessen, was gebraucht werde. Nordrhein-Westfalens Innenminister Reul (CDU) sagte, wenn mehr Geld zur Verfügung stünde, könnten die Kommunen mehr in die Warn-Infrastruktur investieren.
    Ältere Einträge:
    Die Entwicklungen bis zum 24. Juli können Sie hier nachlesen.
    Die Entwicklungen bis zum 19. Juli können Sie hier nachlesen.