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US-Außenministerium
Zahl der Terroropfer weltweit stark gestiegen

Die Zahl der Opfer von Terroranschlägen weltweit ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 80 Prozent gestiegen. Das US-Außenministerium hat seinen Jahresbericht zum Terror herausgegeben: Vor allem im Irak, in Afghanistan und in Nigeria hat die Gewalt zugenommen.

19.06.2015
    Iraker tragen einen Sarg mit dem Opfer eines Selbstmordattentats in dem Ort Hilla.
    Iraker tragen einen Sarg mit dem Opfer eines Selbstmordattentats in dem Ort Hilla. (picture alliance / dpa / Khider Abbas)
    Den Zahlen des US-Außenministeriums zufolge wurden im vergangenen Jahr fast 33.000 Menschen bei Terrorangriffen getötet. Ein Jahr davor waren es noch 18.000 Opfer. Auch die Zahl der Anschläge ist um etwa ein Drittel gestiegen: von 10.000 im Jahr 2013 auf 13.500 im vergangenen Jahr. Am schwersten war der Irak betroffen.
    Die Autoren des Berichts stellen fest, dass es deutlich mehr Attacken mit besonders vielen Opfern gibt. Demnach hat sich die Zahl der Angriffe mit mehr als 100 Toten im Vergleich zum Vorjahr verzehnfacht. Zudem gab es weltweit deutlich mehr Entführungen.
    Immenser Zulauf für Terrormiliz IS
    Während die Bedrohung durch das Terrornetzwerk Al-Kaida abgenommen habe, sei die Terrormiliz IS deutlich stärker geworden. Sie habe Tausende ausländische Kämpfer in ihre Reihen aufgenommen und damit einen Zulauf wie keine andere Terrororganisation in den vergangenen 20 Jahren gehabt. Dadurch konnte der IS seinen Einfluss im Irak und in Syrien ausweiten, heißt es in dem Bericht.
    Al-Kaida habe vor allen in den Hochburgen Afghanistan und Pakistan Verluste hinnehmen müssen. Aufgrund der verstreuten kleineren Al-Kaida-Ableger und der Gefahr von Anschlägen durch sympathisierende "einsame Wölfe" stuft die US-Regierung das Netzwerk aber weiter als weltweite Bedrohung ein.
    Auch Iran weiter auf der Liste der "Terrorunterstützer"
    In dem Bericht findet neben Ländern wie Irak, Pakistan und Syrien auch der Iran Erwähnung. Die Islamische Republik unterstütze "weiterhin terroristische Gruppen rund um den Globus", sagte die Sonderbotschafterin der US-Regierung für den Anti-Terror-Kampf, Tina Kaidanow, bei der Vorstellung des Berichts. Der Iran steht zusammen mit Syrien und dem Sudan auf der US-Staatenliste der "Terrorunterstützer". Kuba wurde Ende Mai von der Liste gestrichen.
    Das US-Außenministerium definiert "Terrorismus" als "vorsätzliche politisch motivierte Gewalt, verübt gegen zivile Ziele durch nicht-staatliche Gruppen oder Geheimagenten".
    (tj/tön)