Dienstag, 19. März 2024

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US-Raumfähre Columbia
Die ersten Toten des Space-Shuttle-Programms

Vor 40 Jahren, am 10. April 1981, hätte zum ersten Mal ein Space Shuttle der NASA ins All starten sollen. Doch aufgrund eines Fehlers im Bordcomputer startete die Raumfähre Columbia erst zwei Tage später. Der Flug stand unter keinem guten Stern.

Von Dirk Lorenzen | 10.04.2021
Die Raumfähre Columbia war am 12. April 1981 als erster Shuttle ins All gestartet
Die Raumfähre Columbia war am 12. April 1981 als erster Shuttle ins All gestartet (NASA)
Durch die Verzögerung hob die Columbia am 20. Jahrestag des Beginns der bemannten Raumfahrt ab. Genau zwei Jahrzehnte zuvor hatte Juri Gagarin die Erde umrundet. An Bord der Columbia waren John Young, einer der zwölf Menschen, die den Mond betreten haben, und Robert Crippen, ein Weltallneuling aus einem früheren militärischen Raumfahrtprogramm.
Es war das bisher einzige Mal, dass die NASA ein für Menschen vorgesehenes Raumfahrzeug bereits beim Jungfernflug bemannt flog. Aber der Shuttle konnte nicht automatisch oder ferngesteuert ins All und zurück zur Erde fliegen.
Die zwei für den gefährlichsten Testflug der Raumfahrtgeschichte: John Young (links) und Robert Crippen waren die erste Besatzung eines Space Shuttle 
Die zwei für den gefährlichsten Testflug der Raumfahrtgeschichte: John Young (links) und Robert Crippen waren die erste Besatzung eines Space Shuttle (NASA)
Der Flug stand unter keinem guten Stern. Drei Wochen zuvor war es nach einem Test auf der Startrampe zu einem schweren Unglück gekommen.
John Bjornstad, Forrest Cole und Nick Mullon war irrtümlicherweise der Zugang zum Triebwerksraum der Columbia ohne Sauerstoffmasken gestattet worden, als der noch komplett mit Stickstoff gefüllt war. Die drei brachen zusammen, was erst Minuten später bemerkt wurde. Bjornstad und Cole kamen ums Leben. Mullon überlebte, erlitt aber einen dauerhaften Hirnschaden. Er starb 1995.
Im Jahr 2003 kam es zu einer weiteren Katastrophe: Bei der Rückkehr von ihrem 28. Raumflug zerbrach die Columbia – alle sieben Menschen an Bord kamen zu Tode.