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USA
Erneut schwarzer Teenager erschossen

Im US-Bundesstaat Missouri hat ein weißer Polizist erneut einen jungen Schwarzen erschossen. Die tödlichen Schüsse in Berkeley fielen nur wenige Kilometer von der Kleinstadt Ferguson entfernt. Dort hatte ein Polizist den schwarzen Jugendlichen Michael Brown erschossen und sich danach nicht vor Gericht verantworten müssen.

24.12.2014
    Demonstranten in Washington D.C. protestieren gegen Polizeigewalt in den USA
    Demonstranten in Washington D.C. protestieren gegen Polizeigewalt in den USA (imago/Xinhua)
    Die Polizei teilte via Facebook und Twitter mit, es sei zu den Schüssen bei einer Routinekontrolle an einer Tankstelle in der Kleinstadt Berkeley gekommen. Der Mann habe eine Pistole auf den Polizisten gerichtet. "Um sein Leben fürchtend hat der Polizist mehrere Schüsse abgegeben, die Person getroffen und tödlich verletzt."
    Über die Identität des getöteten Mannes machte die Polizei zunächst keine Angaben. Die Zeitung "St. Louis Post-Dispatch" sprach von einem schwarzen 18-Jährigen. Seine Mutter haben ihn identifiziert.
    Im Anschluss an die tödlichen Schüsse versammelten sich rund 60 Menschen am Ort des Geschehens, einige warfen laut dem lokalen Fernsehsender KSDK Pflastersteine auf die Polizisten, die ebenfalls in verstärkter Zahl vor Ort waren.
    Seit Monaten demonstrieren Menschen in zahlreichen US-Städten immer wieder gegen Polizeigewalt. In Ferguson selbst kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen. In New York waren am Samstag zwei Polizisten in ihrem Polizeiauto erschossen worden. Der Täter wollte offenbar die schwarzen Opfer von Polizeigewalt rächen. Nach mehreren Fällen, in denen Polizisten unbewaffnete Schwarze töteten, aber nicht angeklagt wurden, kam es zu einer Protestwelle in den USA gegen Polizeigewalt und Rassismus.
    (vic/sdö)