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Venezuela
US-Drogenfahnder ermitteln gegen Parlamentspräsidenten

Schwere Vorwürfe gegen einen der mächtigsten Männer Venezuelas: Medienberichten zufolge ermitteln US-Behörden wegen einer mutmaßlichen Verstrickung in Drogengeschäfte und Geldwäsche gegen Diosdado Cabello, den Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Betroffen sind auch weitere hochrangige Funktionäre.

19.05.2015
    Ein Porträtfoto Diosdado Cabellos, Parlamentspräsident Venezuelas
    Diosdado Cabello, Parlamentspräsident Venezuelas (picture alliance / dpa / Miguel Gutierrez)
    Es gebe Hinweise, dass Cabello einer der Köpfe eines Rauschgiftkartells sei, zitiert das "Wall Street Journal" einen Beamten aus dem US-Justizministerium. Der Parlamentspräsident soll eines der Hauptziele der laufenden Ermittlungen sein - doch nicht das einzige: Unter anderem steht der Zeitung zufolge auch der Chef der Nationalgarde, Nestor Reverol, im Fokus der Fahnder.
    Schon seit Jahren werfen die USA und die venuzuelanische Opposition der Regierung des Landes Beteiligung an Drogengeschäften und Geldwäsche vor. Die US-Behörden schätzen, dass im Jahr 2013 rund 131 Tonnen Kokain durch Venezuela geschmuggelt wurden - was etwa der Hälfte der im Nachbarland Kolumbien hergestellten Menge entspräche. Bereits im Januar hatte die spanische Zeitung "ABC" von US-Ermittlungen gegen Cabello berichtet. Dieser hatte den Vorwürfen vehement widersprochen und eine Verleumdungsklage gegen über 20 Journalisten eingereicht, die den Bericht in Venezuela aufgegriffen hatten. In der vorherigen Woche verhängte ein Gericht daraufhin Ausreisesperren gegen die Betroffenen.
    (swe)