Mittwoch, 24. April 2024

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Verfolgt und wiederentdeckt
Der Komponist Hans Krieg

In Schlesien geboren, studierte er in Leipzig. 1928 leitete er den Chor der jüdischen Gemeinde in Breslau, 1933 floh er nach Amsterdam. Hans Krieg und seine Familie überlebten die Lager in Westerbork und Bergen-Belsen. Sich nach 1945 in der niederländischen Musikwelt zu etablieren, war schwer.

Am Mikrofon: Georg Beck | 06.11.2018
    Mirjam Krieg vor einem Notenblatt ihres Vaters Hans Krieg
    Mirjam Krieg erinnert an ihren Vater, den Komponisten Hans Krieg (Georg Beck)
    1943 wurde Hans Krieg mit seiner Frau und den Töchtern Susanne und Mirjam zunächst ins Durchgangslager Westerbork und von dort nach Bergen-Belsen deportiert. Im April 1945 gerieten sie in den "verlorenen Transport", der nach Theresienstadt gehen sollte. Nach einer Irrfahrt von 13 Tagen begegneten sie der Roten Armee.
    Zurückgekehrt in die Niederlande, versuchte Hans Krieg (1899-1961) sich in den Niederlanden zu etablieren - als Komponist, Sänger, Chorleiter und Musikforscher. Das war nicht leicht, galt er doch als Deutscher. Heute sind Werk und Person fast völlig vergessen.
    Tochter Mirjam Krieg engagiert sich für seine Widerentdeckung. Im Gesprächskonzert am 13. September 2018 in der Reihe "musica reanimata" im Konzerthaus Berlin porträtierte sie ihren Vater und berichtete von gemeinsamen Erlebnissen. Autor Georg Beck besuchte und befragte sie im Anschluss in Amsterdam.
    Diese Sendung finden Sie nach Ausstrahlung sieben Tage lang ín unserer Mediathek.