Donnerstag, 28. März 2024

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Vinyl
Auslaufmodell oder schwarzes Gold?

Manche nutzen sie als Anlageobjekt: Ausgaben von Beatles-Platten sind für mehrere 100.000 Euro im Umlauf. Vinyl-Fans erfreuen sich weiterhin an Re-Issues und Neuveröffentlichungen: „So gut ging es der Schallplatte seit langer Zeit nicht mehr“, sagte Dennis Plauk vom Vinyl-Magazin „Mint“ im Dlf.

Dennis "Dr. Mint" Plauk im Corsogespräch mit Sascha Ziehn | 24.08.2019
Musik auf Vinyl boomt: Zu sehen ist die Beatles Platte "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band".
Musik auf Vinyl boomt: Zu sehen ist die Beatles Platte "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band". (picture alliance / Daniel Kalke)
Es gebe nur zwei Formate, die Zuwächse haben: die Schallplatte auf der einen Seite und der Stream auf der anderen Seite, erläuterte der Chefredakteur des Vinyl-Magazins Mint, Dennis Plauk, im Deutschlandfunk.
Der dritte gängige Klangträger, die CD, stehe dazwischen. Sie sei ein digitales Produkt, aber nicht so entkörperlicht wie der Download - die "totale Verfügbarkeit" überall, wo es Internet gebe, gelte für sie nicht. Andererseits verfüge sie nicht über das große Cover, "die Haptik der Platte, das Zelebrieren". Die CD sei "inkonsequent, deshalb hat sie es schwer", so Plauk.
Nerdige Plattenwaschmaschinen
Nahaufnahme von Schallplattenhüllen.
Je besser der Zustand, desto wertvoller. (imago / Imagebroker)
Große Vinyl-Fans kauften sich zur akkuraten Pflege des Vinyls sogar Plattenwaschmaschinen - das sei eine "etwas nerdige" Angelegenheit, aber das Angebot und Interesse an Artikeln rund um das geliebte Objekt sei größer als in der Hoch-Zeit der Platten in den 1960er-, 1980er-Jahren.
Manche Menschen nutzten Schallplatten sogar als Wertanlagen und zahlten mehrere 100.000 Euro oder Dollar für eine bestimmte Ausgabe. Und sie seien auch "mindestens wertstabil, wenn nicht sogar eine gewisse Wertsteigerung eintritt", erzählte der Vinyl-Kenner. Immerhin seien Bands, wie Led Zeppelin, die Beatles oder die Rolling Stones inzwischen ein ähnlich "tradiertes Kulturgut, wie Mozart oder Beethoven", meinte Plauk im Corsogespräch.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.