Donnerstag, 25. April 2024

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Virtuosen
Barockopern im Repertoire berühmter Sängerinnen und Sänger

Nikolaus Harnoncourts Zyklus von Monteverdi-Opern an der Oper Zürich in den 1970er-Jahren war bahnbrechend und gab den Anstoß für das wachsende Interesse an der bis dahin wenig beachteten Barockoper; bis heute erfreut sie sich an vielen Häusern ungebrochener Beliebtheit. Allerdings gab es schon lange vor den Anfängen der historischen Aufführungspraxis Primadonnen und Jahrhundertsänger, die Opern des 17. und 18. Jahrhunderts für sich entdeckten.

Von Kirsten Liese | 09.04.2015
    Dazu zählten Sängerinnen und Sänger sowohl aus dem Wagner- und Belcanto-Fach als auch aus dem Bereich des Kunstliedes, wie beispielsweise Kirsten Flagstad, Elisabeth Schwarzkopf, Joan Sutherland, Janet Baker, Teresa Berganza, Fritz Wunderlich oder Dietrich Fischer-Dieskau. Ihre Interpretationen sind durch einige Gesamtaufnahmen und Arien-Querschnitte belegt. Die heute seltener gebräuchlichen und ins Deutsche übersetzten Librettofassungen, auf die sie bisweilen zurückgriffen, verweisen zwar ebenso unüberhörbar auf den damaligen Zeitgeschmack wie der meist üppige Orchesterklang; dennoch machen die von herrlichen Stimmen getragenen, virtuosen und berührenden Interpretationen die mitunter als 'überholt' gescholtenen Tonzeugnisse mit Werken von Purcell, Händel oder Gluck auch kostbar.