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Volatiler Wochenauftakt in New York

Das nicht endende Tauziehen im US-Haushaltspoker sorgt weiter für einen sehr volatilen Handel an der Wall Street. Aber auch diesmal setzten sich erneut die Optimisten durch.

Von Beatrice Uerlings | 15.10.2013
    Selten haben Ökonomen einen derart präzisen Einblick in das Börsengeschäft gegeben. Für ihre Arbeit zur Entwicklung von Aktienkursen sind die drei Amerikaner Robert Schiller, Eugene Fama und Lars Peter Hansen mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet worden. Ihr zentrales Dogma - dass sich die Preisentwicklung nur bei langfristigen Trends wie etwa Blasen vorhersagen lässt - wurde durch den Wochenstart an der Wall Street bestens reflektiert.

    Die New Yorker Aktien schwankten mit jeder neuen Nachricht aus Washington, wo die Politiker weiter um den Haushalt und die Schuldenobergrenze hadern. Nach Ansicht der großen Finanzdienstleister kostet der Regierungsstillstand die Vereinigten Staaten schon jetzt ein halbes Prozent an Wachstum. "Das ist eine Menge, wenn man bedenkt, dass unser Bruttoinlandsprodukt derzeit ja ohnehin nur um die 2,5 Prozent beträgt", rechnet der CNBC-Chefvolkswirt Steve Liesman vor.

    Eine Lösung des US-Politkrimis steht immer noch aus, aber immerhin gibt es Fortschritte in den Verhandlungen und das genügt den Märkten. Die New Yorker Aktienindizes realisierten das vierte positive Schlussbild in Folge. Der marktweisende Dow Jones gewann 0,4 Prozent auf 15.301 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte um 0,6 Prozent vor. Am Rentenmarkt wurde aufgrund des Kolumbus-Feiertags nicht gehandelt. Auch Unternehmensnachrichten waren dünn gesät.

    Neuigkeiten gab es von Netflix. Die Onlinevideothek befindet sich Presseberichten zufolge in Verhandlungen mit mehreren Kabelanbietern. Netflix möchte seine Filme über deren Set-Top-Boxen streamen. Den Investoren würde es gefallen: Sie kauften die Aktie.

    Bei General Motors zeigte die Kurve leicht nach unten. Die Opel-Mutter bangt um ihren Einfluss bei Peugeot. Der Partner plant anscheinend eine Kapitalerhöhung unter Beteiligung der französischen Regierung sowie des chinesischen Staatskonzerns Dongfeng.

    Daneben standen Konzerne im Fokus, die am Dienstag für Schlagzeilen sorgen dürften. Unter anderem werden Citigroup, Coca-Cola und Intel dann Einblick in ihre Quartalsbilanz geben.

    Bei den Devisen bleibt der Euro gefragt. Die Gemeinschaftswährung war im späten New Yorker Handel 1,3566 Dollar wert. Das Gold steuert auf Erholungskurs. Die US-Schlussnotierung je Feinunze betrug 1.276 Dollar 30 Cent.

    Handel in Asien
    Die Börse in Tokio hat am Dienstagvormittag fester tendiert. Nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende notierte der Nikkei-Index für 225 führende Werte zur Handelsmitte ein Plus von 74,98 Punkten oder 0,52 Prozent beim Stand von 14.479 Punkten. Der breit gefasste Topix verzeichnete bis dahin einen Gewinn von 4,87 Punkten oder 0,41 Prozent beim Stand von 1202 Punkten.