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Volkswagen
Bratzel: Klage aus Bayern könnte Domino-Effekt erzeugen

Das Land Bayern klagt gegen den Volkswagen-Konzern, weil dem Pensionsfonds des Freistaats durch den Abgas-Skandal enorme Kursverluste entstanden sein sollen. Das könne Nachahmer auf den Plan rufen, sagte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management im DLF. Allerdings habe eine Klage gegen VW auch eine politische Dimension.

Stefan Bratzel im Gespräch mit Jessica Sturmberg | 02.08.2016
    Ein beschädigtes VW Logo hängt am zerkratzten Kofferraum eines Volkswagen in Wolfsburg.
    VW drohen weitere Klagen von deutschen Bundesländern. (picture alliance / dpa - Julian Stratenschulte)
    Nach Angaben der Landesregierung hat der bayerische Fonds durch den enormen Kursverlust der VW-Aktie einen Schaden von etwa 700.000 Euro erlitten. Diese Summe will der Freistaat nun einklagen - und argumentiert juristisch, dass der VW-Konzern zu spät über den im September bekannt gewordenen Skandal informiert und damit seine Mitteilungspflichten verletzt habe.
    Bratzel betonte, eine Zahlung von 700.000 Euro würde Volkswagen nicht belasten. "Aber wenn es in die Milliarden geht, würde es schwierig." Möglicherweise könnten auch andere Bundesländer gezwungen sein, juristisch gegen den Konzern vorzugehen, wenn sie ähnlich wie Bayern geschädigt worden seien.
    Es sei eine schwierige Ausgangssituation, denn man müsse VW "politisch ein Stück weit in Schutz nehmen". Eine juristische Aufarbeitung der Versäumnisse sei zwar notwendig, diese dürfe aber nicht dazu führen, dass VW in Turbulenzen gerate.
    Das vollständige Gespräch können Sie sechs Monate lang als Audio-On-Demand nachhören.