Donnerstag, 25. April 2024

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Volleyballverband
"Haben das Ziel aus den Augen verloren"

René Hecht übernahm das Amt des Präsidenten des Deutschen Volleyball-Verbandes, als im Juni auf einmal das komplette Präsidium um Thomas Krohne zurücktrat. Drei Monate später scheinen sich die Wogen geglättet zu haben. René Hecht sieht allerdings einige Aufgaben für sich und den Verband.

René Hecht im Gespräch mit Klaas Reese | 09.09.2018
    Rene Hecht, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes, nimmt an einer Pressekonferenz anlässlich der Beach-Volleyball World Tour Finals im Rothenbaum Stadion teil.
    Rene Hecht, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (Christian Charisius/dpa/picture-alliance)
    Der Rücktritt von René Hechts Vorgänger Thomas Krohne gründete sich in einer Diskussion zwischen den Landesverbänden und dem Präsidium des Deutschen Volleyball Verbandes. Es ging um den Einfluss und Zugriff auf die Mitglieder im deutschen Volleyball. Nach dem Abgang Krohnes war von Chaos im DVV die Rede. René Hecht möchte das aber nur für die Situation beim Rücktritt gelten lassen. Er sagt: "Der Volleyballverband befindet sich nicht in einem chaotischen Zustand. (…) Das funktioniert. Da sind Entscheidungen getroffen worden in den letzten Jahren, die schon Hand und Fuß haben."
    Vorgänger Krohne hatte mit Mitstreitern den "DVV Zukunftsplan 2021" entwickelt. Verbunden sein sollte damit unter anderem die Einführung einer verpflichtenden DVV-Card für alle Spielerpassinhaber und die kostenpflichtige Etablierung der neuen digitalen Plattform "Volleypassion". Das Portal Volleypassion gibt es mittlerweile und die Spielerlizenzen sind jetzt auch an das Portal geknüpft. Der Streit hatte sich daran entzündet, dass alle Spieler für das Portal bezahlen sollten, erklärt Hecht:
    "Reserven bei den Beachvolleyballern"
    "Die Zahlpflicht, die war der letzte Schritt. Und daran haben sich die Gemüter dann zerrieben, sozusagen. (…) Wir müssen an diesem Portal weiter arbeiten. Es ist ja auch ein Produkt, ein Dienstleistungsprodukt. Ich denke, die Digitalisierung als solche ist zweifellos der richtige Schritt. (…) Wir haben dann nur an einer Stelle nicht mehr über die Sache weiter geredet, oder reden können, warum auch immer. Und haben das Ziel aus den Augen verloren."
    Neben der nun verstärkten Digitalisierung von Spielerpässen, Spielberichten und dem Anbieten von Livestreams hat der DVV eine große Aufgabe: Den massiven Mitgliederschwund zu stoppen. Hecht sieht die Lösung vor allem im Beachvolleyball.
    "Ich glaube ein Schlüssel sind die Beacher", erklärt er. "Die Beacher sind nirgendwo registriert. (…) Also da gibt’s ne Community, die wir historisch gewachsen noch gar nicht erfasst haben als Mitglieder. Ich glaube auch, dass viele Volleyball spielen, ohne dass sie organisiert sind, bei den Verbänden. Also da gibt es definitiv Reserven. Die gilt es dann auf- oder abzurufen."