Mittwoch, 24. April 2024

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Vollmond und Erdnähe
Der Unsinn vom Supermond

Morgen früh um 05.32 Uhr ist Vollmond – und zwölf Stunden später zieht der Mond durch den erdnächsten Punkt seiner Bahn. Ganz Eifrige schwadronieren nun vom "Supermond". Dabei ist auch ein vermeintlicher Supermond vor allem eines: superklein!

Von Dirk Lorenzen | 26.04.2021
Superschön: Der Aufgang des fast vollen Mondes heute Abend
Superschön: Der Aufgang des fast vollen Mondes heute Abend (Stellarium)
Tatsächlich gibt es morgen den zweitnächsten Vollmond des Jahres – der Vollmond Ende Mai kommt noch einmal 69 Kilometer näher an die Erde heran. Doch die Unterschiede etwa zum fernsten Vollmond Anfang Dezember sind nicht bedeutend: Es geht nur um Schwankungen von 13 Prozent. Das entspricht genau dem Größenunterschied zwischen einer 10- und einer 20-Cent-Münze. Um mehr ändert sich der Durchmesser des Mondes an unserem Himmel nicht, egal wie "super" die Konstellation gerade ist.
Arm raus, Daumen hoch und anpeilen
Erfahrene Himmelsbeobachter bemerken diesen Unterschied durchaus, aber man muss schon sehr genau hinsehen. Um die Ausmaße des Mondes am Firmament zu verdeutlichen, hilft ein kleines Experiment. Strecken Sie den Arm aus und peilen Sie mit einem Auge den erhobenen Daumen an. Wie groß ist der Daumen im Verhältnis zum Mond? Könnte man den Supermond voll abdecken oder nur einen Teil davon?
Der Vollmond erscheint am Himmel viel kleiner als die meisten denken
Der Vollmond erscheint am Himmel viel kleiner als die meisten denken (NASA)
Vier Vollmonde nebeneinander
Die Auflösung wird viele überraschen: Hinter dem Daumen bei ausgestrecktem Arm haben vier Vollmonde nebeneinander Platz. Wer das nicht glaubt, kann es gern in diesen Nächten ausprobieren. Der Mond erscheint so groß, weil er so hell ist. Beim Aufgehen ist dieser Effekt besonders auffallend. Nahe am Horizont erscheint die gelb-weiße Kugel besonders riesig. Fachleute sprechen von der Mondtäuschung.
Dabei ist auch ein vermeintlicher Supermond vor allem eines: superklein!