Donnerstag, 28. März 2024

Vorschau - 10. April
Abschlusstag wird vielfältig und kontrovers

Der Abschlusstag des Festivals ist der aufregendste und vielgestaltigste. An den drei Kölner Veranstaltungsorten geht es thematisch um Wandel und Kontinuität jüdischen Selbstverständnisses sowie um Beziehungen von Christentum und Judentum. Musikalisch gibt es Orgelmusik von Gabriel Iranyi zu entdecken und am Abend zwei neue großformartige Werke von Chaya Czernowin.

09.04.2016
    Forum neuer Musik 2016: Veranstaltungen am 10. April 2016
    Forum neuer Musik 2016: Veranstaltungen am 10. April 2016 ( imago / Rüdiger Wölk)
    Der letzte Tag des Forums beginnt mit der Matinee "Annäherung durch Verstehen" in der Kölner Musikhochschule. Vier Referenten sprechen über die hebräische Sprache und Schrift, die Aufgaben eines jüdischen Kantors, über arabische Musikkulturen in Israel sowie über Wandel im jüdischen Selbstverständnis nach 1945.
    In der Kunst-Station Sankt Peter suchen Pater Werner Holter und Prof. Dr. Daniel Krochmalnik von der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg den interreligiösen Dialog. Im Abschluss lädt die Kunst-Station zudem zu einem Porträtkonzert ein: Dominik Susteck (Orgel) und Sabine Akiko Ahrendt (Violine) spielen Werke des in Berlin ansässigen jüdisch-rumänischen Komponisten Gabriel Iranyi.
    Konzert im Zeichen der Komponistin Chaya Czernowin
    Der Abschluss des Forum neuer Musik 2016 im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks ist zugleich ein besonderer musikalischer Höhepunkt. Der Abend steht im Zeichen der israelisch-amerikanische Komponistin Chaya Czernowin, die künstlerisch besondere Wege geht und dabei Fragen von zentraler Bedeutung aufwirft.
    Das Konzert beginnt mit einer dreiteiligen Arbeit für Stimme und Atem, die die junge Mezzosopranistin Inbal Hever vorträgt. In "Hidden" für Elektronik und Streichquartett projiziert die Komponistin die Außenwelt in das Innere des Menschen, um sich darin auf Spurensuche nach der Seele des Menschen, dem Wesen des Lebens und des Daseins zu begeben.
    Diese dreiviertelstündige Komposition wird vom New Yorker Jack Quartet in Zusammenarbeit mit Robert Schneider, der DLF-Technik und dem Pariser IRCAM realisiert. Beide Kompositionen bewegen sich am Rande aller gewohnten Vorstellungen von Musik, sie bilden extreme Herausforderungen für alle Mitwirkenden. Im Deutschlandfunk Kammermusiksaal wurde dafür eigens eine ganz neue elektronische Klangwelt erschaffen.
    Von Frank Kämpfer
    Programm des Forum neuer Musik 2016 - 10. April