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Vorwurf der Spionage
Russland weist polnische Diplomaten aus

Das russische Außenministerium hat fünf polnische Diplomaten zur Ausreise aufgefordert. Damit gehen die diplomatischen Schachzüge zwischen Russland und den Nato-Ländern weiter. Zuvor war eine deutsche Diplomatin ausgewiesen worden. Damit reagierte Russland auf ähnliche Maßnahmen der Nato-Länder.

17.11.2014
    Die polnische Botschaft in Moskau.
    Polnische Diplomaten, unter anderem Mitarbeiter der hier abgebildeten Botschaft, wurden aus Moskau ausgewiesen. (picture alliance / dpa - Pochuyev Mikhail)
    Bei den polnischen Diplomaten handelt es sich um vier Militär-Attachés und einen Mitarbeiter der politischen Abteilung. Sie wurden aufgefordert, innerhalb von 48 Stunden auszureisen und sollen Russland nach Angaben der Regierung in Moskau bereits verlassen haben.
    Das russische Außenministerium nannte den Schritt eine Reaktion auf die Ausweisung russischer Diplomaten aus Polen: "Die polnischen Behörden haben unfreundliche und unbegründete Schritte unternommen." Im Gegenzug habe Russland entsprechende Maßnahmen ergriffen, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Zudem steht der Vorwurf von Spionageaktivitäten der polnischen Diplomaten im Raum, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
    Gegenseitiges Ausweisen
    In den vergangenen Tagen hatte Russland bereits eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft ausgewiesen. Laut "Spiegel" reagierte Moskau mit der Ausweisung auf den Fall eines russischen Diplomaten, der als Mitarbeiter des Bonner Generalkonsulats in Deutschland spioniert haben soll, vom Verfassungsschutz monatelang observiert und letztlich aus Deutschland ausgewiesen worden sei.
    Hintergrund ist die Ukraine-Krise. Der Westen wirft der Regierung in Moskau vor, die Separatisten im Osten der Ukraine zu unterstützen und das Nachbarland damit zu destabilisieren. Deswegen wurden Strafmaßnahmen verhängt.
    (vic/stfr)