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Wärme verschiebt Asteroiden

Die Astronomen entdecken immer mehr kleine Körper im Sonnensystem, die irgendwann mit der Erde kollidieren könnten. Um das Risiko eines kosmischen Crashs genau abzuschätzen, muss die Bahn der potenziell gefährlichen Objekte über lange Zeit präzise bekannt sein.

Von Dirk Lorenzen | 26.07.2012
    Nun hat ein Team von NASA-Forschern Masse und Bahn des Asteroiden 1999 RQ 36 bestimmt. Wie sich zeigt, besteht dieser poröse Körper überwiegend aus Staub und Gesteinsbrocken und er hat nur etwa die Dichte von Wasser. Seine Bahn hat sich in den vergangenen zwölf Jahren um etwa 150 Kilometer verschoben.

    Grund dafür ist das nach dem russisch-polnischen Ingenieur Iwan Jarkowski benannte Phänomen, dass Asteroiden ihre Bahn durch die Abstrahlung von Wärme minimal verändern. Der Jarkowski-Effekt hängt von der Drehung des Asteroiden ab und davon, wie schnell seine Oberfläche die eingestrahlte Sonnenwärme wieder abgibt.

    Die Bahnuntersuchung bei diesem etwa 500 Meter großen Asteroiden elektrisiert die Forscher deshalb so sehr, weil er in gut 160 Jahren mit der Erde kollidieren könnte.

    Da spielen auch sehr geringe Bahnänderungen eine große Rolle: Entweder erhöhen sie das Risiko oder sie bugsieren umgekehrt das Objekt aus der Gefahrenzone heraus.

    Bevor uns dieses Objekt womöglich unangenehm nah kommt, erhält es Besuch von der Erde. In einigen Jahren soll die NASA-Mission OSIRIS-Rex zu dem Asteroiden starten, auf ihm landen und Materialproben zurück zur Erde bringen.

    Dann wird sich zeigen, ob er wirklich eine große Gefahr für die Erde darstellt.

    Die geplante NASA-Mission OSIRIS-REx

    Informationen zum Kleinplaneten 1999 RQ36
    Der Asteroid Itokawa
    Zahlreiche Asteroiden kreuzen die Bahn der Erde und könnten prinzipiell gefährlich werden. (Jaxa)