Weil die Walsuche auf den Bildern der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht, haben die Forscherinnen von BioConsult SH aus Husum ein Programm entwickelt, das automatisch mögliche Wale herausfiltert. Diese Kandidaten werden von Fachleuten begutachtet. Wale sind nicht immer als lange gerade Struktur an der Oberfläche zu erkennen – manchmal tauchen sie gerade auf oder ab, oder sie zeigen sich von der Seite.
Tests vor Neuseeland und in einem eintausend Quadratkilometer großen Meeresgebiet vor der Küste Mexikos verliefen vielversprechend – das Programm hat über 90 Prozent der Wale erkannt.
Die Forscherinnen verglichen ihre Ergebnisse mit zeitgleich gemachten Luftaufnahmen oder Beobachtungen von Booten aus. Jetzt wird die Walsuche auf größere Gebiete im Pazifik und Indischen Ozean ausgedehnt.
Das Projekt namens Spacewhale, Weltraumwal, kann künftig wichtige Informationen zum Vorkommen der Meeressäuger liefern. Satelliten ermöglichen einen viel besseren Überblick über die Tiere als er von Schiffen oder Flugzeugen zu bekommen ist. So lassen sich anhand der Satellitenbilder Meeresschutzgebiete effektiver ausweisen – eben wirklich da, wo sich viele Wale aufhalten.
Die Husumer Walsuche ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie sich die Unmengen der Daten aus dem All kreativ nutzen lassen – zum Wohle der Erde.